Sonntag, 22. April 2012

Singapur

Eine tolle Zeit in Singapur begann mit der Anreise per Bus von Melaka nach Singapur!! Klingt mal wieder nach einer einfachen Aufgabe sollte man meinen. Bis zur Grenze sah es auch ganz gut aus. Für die Ausreise aus Malaysia aussteigen, Stempel abholen und auf der anderen Seite wieder in den Bus. Zur Einreise nach Singapur das gleiche Spiel. Diesmal allerdings inkl. Gepäck. Leider erwischte ich den Schalter, deren Dame scheinbar alle Zeit der Welt hatte. Ziemlich angepisst und dennoch freundlich lächelnd bekam ich dann auch mein Visa. Schnell noch das Gepäck durchleuchten lassen und ab zum Bus. Doch dieser hatte sich verflüchtigt.. ohne mich und zwei andere Passagiere!!! Dann wurde rumüberlegt. Der nächste Bus der Gesellschaft sollte in einer halben Std. kommen. Auf den Bus wollten wir warten. Wir hatten ja schließlich auch bezahlt. Doch nach einer halben Std. sagte man uns es würde noch 45 Min. dauern. Ich entschied mich dann dafür es mit einem der lokalen Busse zu versuchen, die Nahe bei meinem Hostel halten sollten, kaufte mir ein Ticket, doch auch dieser tauchte nach einer halben Std. immer noch nicht auf. Inzwischen war aber der nächste Bus meiner ursprünglichen Gesellschaft da. Die waren nicht so richtig fähig mir zu zeigen, wo in Singapur sie mich absetzen würden, es schien mir aber doch recht außerhalb. Also zurück zu den lokalen Bussen. Neues Ticket gekauft für einen Bus, der im 5-Minuten-Takt zu kommen schien. Dieser fuhr mich dann auch bis in die Nähe meines Hostels und mit der netten Hilfe der anderen Fahrgäste fand ich dieses dann auch recht schnell. So hatte ich am Ende des Tages nur noch einen letzen Ringit in der Tasche, dafür aber drei Bustickets. Für den Bus, der mich zurückgelassen hat, für den, der nicht kommen wollte und für den, der mich letztenendes nach 3 Std. entnervt ans Ziel brachte. Nach einem Anruf bei Barak und einem Gespräch mit einem Südafrikaner aus meinem Zimmer war meine Stimmung dann auch wieder besser und schlafen war nach so einem Tag auch ein Leichtes.Am nächten Tag lief ich dann ein wenig durch die Straßen, über die bekannte Shopping-Meile Singapurs und genoss den Blick von Marina Bay auf das einzigartige Casino und das Theater, dass aussieht wie eine große, silberne Durian-Frucht (bitte googlen). Während ich nichtsahnend mein Eis im Schatten genoss, gesellte sich plötzlich ein Japaner zu mir, fragte nach einem Foto und bevor ich wusste wie mir geschah, war das Foto dann auch schon von seinem Freund geschossen worden. Verrückte Welt.. und vor allem die der Japaner!! An dieser Stelle darf ich die Inder nicht vergessen, die an diesem Vormittg in mein Zimmer eingezogen sind.. zwei Brüder, von denen sich der ältere als echt anstrengend herausstellte. Nett, freundlich und offen gegenüber jedem begrüßte ich auch die beiden, hinterher bereute ich es. Immer wollte er mit mir essen gehen, was mit mir unternehmen und wie toll meine Augen, mein Lachen und meine Haare sind, weiß ich dank ihm jetzt auch... meine Güte.. geht´s noch?!?!
Naja, da ich jeden Tag schon verplant hatte, konnte ich mich immer irgendwie rausmogeln. Aber so wird klar auch die Welt der Inder ist verrückt!! Abends traf ich dann endlich Barak und wir liefen einfach durch die Straßen. Er zeigte mir viel und konnte mir auch einige Geschichten zu den verschiedensten Sachen erzählen. Singapur.. hier werden Häuser entsprechend Feng Shui errichtet und Fußballfelder inkl. Tribünen für Millionen von Dollern im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Wasser gestampft, um dann festzustellen, dass die Maße nicht der Norm entsprechen und dort somit keine offiziellen Spiele stattfinden können. Sowas lernt man, wenn man mit einem "local" unterwegs ist. Und dank Barak weiß ich jetzt auch, dass in Singapur auch ein Formel 1- Rennen gefahren wird (meine Mutter wird jetzt wohl den Kopf schütteln, dass ich DAS nicht wusste) und Teile der Strecke hat er mir auch gezeigt. Ich schätze das nächste Mal werde ich das Rennen wohl im Fernsehen verfolgen. Am Marina Bay gab es dann einen wunderbaren Blick auf eines der Casinos, berühmt durch das Schiff, was die Dächer der Türme ziert.


An einer anderen Stelle setzen wir uns dann ans Wasser und genossen einfach nur die nächtliche Atmosphäre mit den Bars um uns herum. Am Ende waren es 5 Std. Singapur by night und ein echt toller Abend. Nachdem ich am nächsten Morgen dann den Inder abgewimmelt hatte, ging es für mich zum Mount Faber.. welcher eigentlich mehr ein kleiner Hügel im Süden von Singapur ist.
Blick auf Sentosa
Theoretisch sollte es von hier einen tollen Ausblick auf die Skyline und auf die Vergnügugsinsel Sentosa geben. Das Wetter war an diesem Tag aber nicht so gnädig gestimmt und so gab´s graue Wolken, Regen und Gewitter. Draußen in der Natur zu sein, hat es für mich aber trotzdem zu einem schönen Ausflug gemacht. Abends war dann eine Amerikanerin in meinem Zimmer, mit der ich dann auch direkt Essen ging.. so konnten wir den Indern entkommen. Am nächsten Morgen gingen wir dann auch zusammen zur Post um Pakete nach Hause zu schicken (mein Rucksack fühlt sich jetzt praktisch nach Nichts an).
Danach traf ich mich mit Nicky, der tagszuvor aus KL gekommen war, am East Coast Park. Hier liehen wir uns Fahrräder aus und genossen die Bewegung mit der kühlenden Brise vom Meer. Trügerisch diese Brise, was man später an Nickys roter Haut erkennen konnte. Wohlbemerkt.. meine ist (für meine Verhältnisse) schon so braun, dass mir die Sonne nichts mehr anhaben konnte. Abends zeigte ich, was ich alles von Barak gelernt hatte und machte die "Singapur by night"-Tour mit Aleta, der Amerikanerin. Wir saßen später noch am Wasser und hörten einem Sänger zu, der die Menschen mit seiner Gitarre und Musik magisch anzog. Ich hätte ihn gerne geheiratet.. einfach damit er immer für ich singen könnte, so WOW war das!!! Als wir uns dann endlich losreißen konnten, ging Aleta ins Hostel und ich traf mich noch mit Barak und einem Freund in einem Cafe in der Nähe.
Als ich später vor dem Hostel auf den Inder traf, dauerte es einige Zeit ihn davon zu überzeugen, dass ich wirklich müde war und nicht noch mit ihm durch die Straßen laufen wollte. Als ich dann auch endlich müde ins Bett fiel, war ich schon traurig am nächsten Tag weiterzufliegen, da es eine wirklich tolle Zeit mit alten und neuen Freunden war!! Umso glücklicher machte es mich, dass Barak nach nur 4 Std. Schlaf trotzdem zum Flughafen kam um sich von mir zu verabschieden!! Man trifft auf Reisen immer wieder auf tolle Menschen und Barak und Nicky gehören definitiv zu der Sorte mit denen man sich rundum wohl fühlt und die man hoffentlich im Leben ein Zweites Mal trifft.

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