Montag, 16. April 2012
Perhentian´s --> Kuala Terengganu --> Melaka
Am nächsten Tag verließ ich dann das kleine Paradies, auch wenn mich der Besitzer der Chalets wohl am liebsten da behalten hätte, um mich zu seiner Frau zu machen. Ja, als alleinreisende Frau hat man hier immer viele malayische männliche Freunde. Am Bootsanleger traf ich dann auch prompt auf 5 Typen, die ich den Tag zuvor beim Schnorcheln kennengelernt hatte. Sie alle kamen aus der Nähe von Kuala Lumpur und waren mit dem Auto bis nach Kuala Besut (hier legen die Fähren auf dem Festland ab) gefahren. Als ich ihnen sagte, dass ich über Kuala Terengganu nach Melaka wollte, wurde ich eingeladen mit ihnen im Auto zu fahren, da auch sie auf ihrem Heimweg einen Abstecher nach Kuala Terengganu machen wollten. Kurz zögerte ich, weil ich mir 6 Leute inkl. Gepäck in einem Auto in Malaysia schwer vorstellen konnte, aber ich wurde überzeugt. Das Auto war dann auch ein sehr bequemer 6-Sitzer, mit Klimaanlage und Top-Case. So musste ich mir keinen Kopf um einen Bus machen und war den zweistündigen Weg in netter Gesellschaft. Ich wurde dann auch bis zum Busterminal gefahren, da ich schonmal mein Busticket für den nächsten Tag holen wollte. Danach suchte ich mir ein Dach über dem Kopf, lief noch ein wenig durch die nicht wirklich beeindruckende Stadt und am nächsten Tag ging es dann in 9 Std. nach Melaka. Am Busterminal sprach ich dann ein australisch-französisches Paar an, die scheinbar auch ins Zentrum wollten. So taten wir uns zusammen und begaben uns auf die Suche nach dem öffentlichen Bus. Als dieser nach 45 Minuten immer noch nicht da war, teilten wir uns ein Taxi für umgerechnet 1 EUR pro Person. Als ich dann endlich im Hostel angekommen war, trieb mich nur der Hunger nochmal kurz auf den Markt. Die Australierin lebte im Übrigen schon seit 9 Jahren in Vietnam. Für mich nicht vorstellbar. Sie meinte: "Entweder liebt man Asien, oder man hasst es!!" Ich denke aber nicht, dass es so einfach ist. Lieben tue ich es sicher nicht. Lieben tue ich Deutschland und meine Heimat, das ist mir hier auf Reisen einmal mehr klar geworden. Hassen tue ich Asien aber auch nicht (in meinen Augen wird dieses Wort eh inflationär benutzt). Es ist mehr ein neugieriges Genießen der Unterschiede, mit dem Wissen nach einer gewissen Zeit wieder nach Hause in meine Kultur und einen gewissen Standard zurückzukehren. Ich bevorzuge die westlichen Toiletten nunmal mehr, als die in Südostasien weit verbreiteten Hocktoiletten. Und auch Cornflakes oder ein Marmeladenbrot stehen als Frühstück weit vor Nudelsuppe und gebratenem Reis. Manch einer mag sich sicherlich in die Länder, die Kulturen und die Menschen hier verlieben. Ich für meinen Teil, bin mir aber fast sicher: Egal, wie viele Länder ich noch besuchen werde, wie viele Kulturen ich noch kennenlernen werde - und ich hoffe das werden noch einige sein - am Ende zieht mich mein Herz doch immer wieder nach Deutschland zurück. Und ich bin glücklich so über meine Heimat zu denken, denn ich habe hier viele Leute kennengelernt, die ihrem Heimatland aus verschiedensten Gründen schnellstmöglich den Rücken zuwenden wollen und jedes Mal taten sie mir ein wenig Leid.
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