Taman Negara
Nach Kuala Lumpur ging es für mich weiter zum Taman Negara, ein über 4000 km² großer Nationalpark in der Mitte Malaysias. Die Anfahrt schien sich gar nicht mal so schwierig zu gestalten.. Bus, Minibus und Bootsfahrt, insg. ca. 8 Std. Man konnte zwar auch direkt mit dem Bus zum Park fahren, ich entschied mich aber für die empfohlenen 3-stündige Anreise über den Fluss. Und trotz der späteren Komplikationen bleibe ich auch bei der Meinung, dass die Entscheidung gut war. Auf diese Weise konnte man nämlich schon einiges an Dschungel um sich herum genießen. Etwa nach der Hälfte des Weges, mitten im Nirgendwo auf einem Fluss umgeben von Dschungel, starb dann jedoch der Motor unseres Bootes ab und ca. 15 Leute starrten sich mit fragenden Gesichtern und einer Mischung aus Angst, Sorge und Belustigung an. Meine Wenigkeit gehörte zur letzteren Kategorie. Da seit Laura´s Abreise ja auch alles viel zu reibungslos lief, war so ein wenig Abenteuer mal wieder nötig. Der Fahrer gab sein Bestes den Motor wieder zum Laufen zu bringen, während wir immer weiter den Fluss zurück trieben.
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Voll!! |
Das Glück war aber auf unserer Seite und so kam nach etwa 5 Minuten ein Boot aus der entgegengesetzten Richtung. Der Mann, mit zwei Passagieren an Bord, half uns ans Ufer und versuchte ebenfalls den Motor wieder ans Laufen zu bekommen. Der zweite Glücksmoment ließ nicht lange auf sich warten und so hörten wir aus der Ferne das Tuckern eines weiteren Bootes. Dieses war zwar voll mit Passagieren, aber immerhin wollte es in die gleiche Richtung wie wir. Für uns hieß es also Umsteigen!! Eine Art Nussschale, doppelt besetzt und doppelt Gepäck an Bord.. das konnte heiter werden. Mit bequemer Bootsfahrt hatte das dann leider nicht mehr viel zu tun. Nach etwa einer Stunde Fahrt aber, trafen wir auf einer Sandbank auf ein anderes Boot, was extra aus dem Park gekommen war um uns aufzunehmen.. also wieder Umsteigen!! Die Glückssträhne sollte aber nicht lange halten, genauer gesagt gerade mal 100 Meter. Denn so lange brauchte es, bis auch bei diesem Boot der Motor abschmierte!! Es folgte das bekannte Umsteigen und die letzte halbe Stunde verbrachten wir so wieder wie Sardinen in der Dose. Aber immerhin kamen wir alle, inkl. Gepäck, heile an.
Am nächsten Tag hatte ich dann neue Energie gesammelt und so setzte ich per Wassertaxi über den Fluss, zum Eingang des Parks. Insgesamt erkundet ich den Park an diesem Tag etwa 5 Std. und verlor dabei gefühlte 10 Liter Wasser, so heiß und schwül war es. Ich ging über den Canopy Walkway, eine Hängebrücke über den Dächern des Dschungels und erklomm den Bukit Terisek, was nicht gerade ein Spaziergang war. Steil hinauf, über Wurzeln und durch´s Gestrüpp. Und so abenteuerlich auch nur, weil der Hauptweg gesperrt war.. aber wer wäre ich denn wenn ich mich davon abschrecken ließe?! Zur Belohnung gab es einen tollen Blick über die grünen Hügel des Parks. Abends machte ich dann noch bei einem etwa 1 1/2 stündigen Night Walk mit. Ausgerüstet mit Taschenlampen ging es durch den dunklen Dschungel, dessen Geräusche nachts nochmal intensiver zu sein schienen. Wir sahen große Spinnen, eine Schlange, einen Skorpion und dann kreuzten auch noch zwei Frösche unseren Weg. In der folgenden Nacht regnete es als gäbe es keinen Morgen. Der Morgen kam dann doch und war sogar trocken, trotzdem wartete ich bis nachmittags, bis ich in den Park aufbrach. Schnell war aber zu erkennen, dass sich die Böden durch den nächtlichen Regenguss ziemlich aufgeweicht waren und sich das Wandern doch ziemlich erschwerte. So lief ich an diesem Tag nur ca. 2 Std. durch den Park.
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