Montag, 16. April 2012

Perhentian Island Kecil

Am nächsten Morgen ging es dann auch schon weiter Richtung Perhentian Islands an der Westküste Malaysias. Ich war insgesamt 9 Std. unterwegs mit Bus und Boot und war am Ende heilfroh angekommen zu sein, denn der Fahrer des Busses kannte keine Gnade...Straßen, die bei uns mit 70 km/h beschildert wären, hatten hier 90 km/h Limit und unser Fahrer fuhr mit 120 km/h in einem klapprigen Bus!! Ansich sollte mich das nicht schocken, da tempofreie Autobahnen für mich eines der schönsten Dinge im Leben sind... deutsche Autobahnen!!!!!! Aber keine kurvigen, engen, holprigen Straßen in Malaysia!!! Naja angekommen in der Coral Bay sind wir ja am Ende dann doch und ich konnte seit Koh Phangan das erste Mal wieder ins Meer hüpfen!
Hätte ich gewusst wie die nächsten zwei Tage aussehen würden, hätte ich es wahrscheinlich noch mehr genossen.. denn diese bestanden aus viiiiel Regen. Am nächsten Morgen machte ich aber noch eine kleine Kajaktour mit einer Französin zu einem benachbarten, menschenleeren Strand. Als wir zurückkamen, fing der erste Wolkenbruch an und es blieb an diesem Tag leider auch nicht der letzte. So war Veranda und Lesen angesagt. Der nächste Tag wird mir noch lange im Gedächnis beiben, denn man geht ja nicht alle Tage im Dschungel verloren.. Die Französin und ich wollten einen Pfad lang gehen, der von unserem Strand um die Hälfte der Insel zu einem anderen Strand führte.. gute Idee denkt man sich. Vom Regen ließen wir uns nicht abhalten, da der Pfad befestigt war.. aus dem Grund trugen wir auch beide Flip Flops. Wir gingen also vorbei an ein paar schönen Sränden, mussten ab und zu über einen umgekippten Baum klettern, kamen aber nach etwa 1 1/2 Std. in dem Fischerdorf auf der Hälfte des Weges an. Hier gesellte sich ein Australier zu uns. Wo der Pfad weiterführte, war in dem Dorf nicht wirklich zu erkennen und so fragten wir uns durch. Am Ende des Dorfes, konnten wir den Weg dann auch wieder sehen und so machten wir uns zu Dritt weiter unseres Weges. Dass der Weg immer schlechter wurde, hielt uns nicht ab, da wir dachten, dass wir seit langem die ersten waren, die die Tour machten. Irgendwann war gar kein Weg mehr zu erkennen und wir krachselten durch´s Dickicht des Dschungels, die rutschigen Berge rauf und wieder runter, über Wurzeln, unter umgestürzten Bäumen her, an Ameisenhaufen vorbei, über die Klippen.. immer das Meer zu unserer Rechten. Wir dachten an Umkehren, aber wir waren schon so weit gekommen und der Strand konnte nicht mehr weit weg sein. Zum Teil wateten wir durch´s Wasser und gepaart mit meinem eigenen Schweiß, wurde es in meinen Flip Flops doch ziemlich rutschig. Endlich kamen wir an der letzten Klippe an, die uns noch vom Long Beach trennte.. und hier gab es kein Weiterkommen!!!!


Blick über Coral Bay
Weder über die Klippen, noch durch den Dschungel. Schwimmen konnten wir nicht, da wir Kameras und Handys dabei hatten. Normalerweise relativ unerschrocken, bekam ich hier langsam aber sicher Panik, da es schon halb 6 war und bis zum Fischerdorf waren es unter den gegebenen Umständen ca. 2 Std. Wir hatten keine andere Wahl und so machten wir uns auf den Rückweg. Der Schweiß brannte langsam in meinen Augen und mit den rutschigen Flip Flops konnte ich keinen Schritt mehr gehen. So ging ich barfuß durch den Dschungel und hoffte auf das Beste. Immer wieder versuchten wir eines der vorbeifahrenden Wassertaxis auf uns aufmerksam zu machen... vergeblich!! Als wir über ein paar der Steine am Meeresrand kletterten, kam plötzlich eines der Taxis doch näher.. ich würde euch gerne mein Gefühl in diesem Moment beschreiben, aber dafür fehlen mir wirklich die richtigen Worte. Er kam so nah an die Klippen, wie es die Wellen zuließen, half uns beim Einsteigen und fuhr uns zu unserem Strand zurück.. wo ich mich nur schwer davon abhalten konnte auf die Knie zu fallen und den Boden zu küssen!!! Der Taxifahrer erklärte uns noch mit einem Lachen, dass etwa 10 Meter über unserem Weg der richtige Pfad langführt.. na super!!! Nach einer ordentlichen Mütze Schlaf, hatte ich die Erlebnisse vom letzten Tag dann auch verarbeitet und war bereit für einen Schnorcheltrip bei Sonnenschein. Um es kurz auf den Punkt zu bringen: WOW!!! Das Wasser war so klar und die Vielfalt der Unterwasserwelt toppte alle Schnorcheltrips, die ich bisher gemacht habe. Zum großen Teil dazu bei, trugen die Riffhaie, die an uns vorbei glitten und die riesige Schildkröte mit der ich geschwommen bin. Davon hab ich lange geträumt und bei jedem Schnorchelausflug drauf gehofft und sie jetzt wirklich mal so hautnah zu erleben.. für mich unbeschreiblich!! Und auch das Gefühl endlich wieder im Wasser zu sein... hier hab ich mal wieder so richtig gemerkt, wie wohl ich mich im Wasser fühle und wie sehr mir generell die Bewegung und der Sport fehlen. Und Trekking und Kajaken reicht da auch nicht aus. Am nächsten Tag genoss ich die Sonne an einem einsamen Strand ca. 25 Minuten von Coral Bay.
Einen Strand ganz für mich allein, mit kristallklarem Wasser zur Abkühlung.. sollte es einen Gott geben.. er muss mich wirklich lieben!! Am nächsten Tag buchte ich nochmal einen Schnorcheltrip, denn 5 Std. für umerechnet 7 EUR.. da hätte ich jeden Tag eine Tour machen können. Diesmal sah ich einige neue Stellen, so dass es mir auch nicht langweilg wurde, falls das bei Haien, Schildkröten und Nemos überhaupt möglich ist. Diesmal sprangen eine Dänin und ich sogar aus ca. 9 Metern Höhe vom Leuchtturm vor der Coral Bay.. soviel Adrenalin hatte ich lange nicht in mir und zurück auf dem Boot haben meine Beine auch ganz schön gezittert.. aber sowas lasse ich mir ja nicht entgehen. Zu gerne würde ich euch an dieser Stelle Bilder zeigen, da beim zweiten Trip ein Fotograf dabei war. Die Bilder habe ich aber leider nur auf DVD und da mein Netbook kein DVD-Laufwerk hat, müsste ihr mir an dieser Stelle einfach glauben wie unglaublich die Trips waren!!

Mein Soundtrack für diese Tage: Bob Marley - Get up, stand up
                                                                   - Buffalo Soldier

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