Malaysia - Kuala Lumpur
Am 31.03. ging es dann früh morgens los per
Flugzeug von Laos nach Kuala Lumpur, endlich mal eine große Stadt, die unseren
westlichen Städten sehr nahe kommt. Im Vergleich zu Bangkok geht es hier
richtig gesittet zu (Blue und Westlife wird hier aber noch genauso gerne gehört
wie in Thailand). Angekommen am Flughafen erfreute ich mich erstmal des blauen
Himmels und einer Sicht von mehr als 5km. Auf der Suche nach dem Weg in die
Stadt, sprach ich einen Australier, Ean, an, der scheinbar das selbe Ziel
hatte. Gemeinsam ging es dann mit dem Bus in die Stadt.. Ziel: Chinatown. Hier
gab es auch - welche Freude - eine Metro!! Und weit und breit konnte ich kein
Tuk Tuk ausmachen - auch dies erfreute mich enorm!! Dafür hatte ich aber das
Gefühl im falschen Land zu sein. Nicht Malaysia, nicht China, sondern Indien!!
Denn in KL gibt es scheinbar einen Haufen Leute mit indischer Herkunft. Und was
man auch merkte.. Malaysia ist ein muslimisches Land. Nicht nur an dem Rabbi
der zum Gebet ruft, nein. Fast jede Frau trägt hier lange Kleider und Kopftuch.
Ich hatte zwar extra eine lange Hose und ein T-Shirt an, die Blicke waren
trotzdem immer auf mich gerichtet.. so richtig angenehm war das nicht, zumal
keiner dabei mal nett, freundlich lächelte. Naja, Ean und ich suchten dann
gemeinsam nach einem Hostel, liefen getrennt noch ein wenig rum und trafen uns
dann zum Sonnenuntergang auf dem KL Tower um die Skyline zu genießen. War zwar schön, aber auch nicht soooo
spektakulär. Wir redeten und lachten viel und so war das mit dem Heimweh dann
auch ein wenig weiter von mir abgerückt. Am nächsten Tag war Ean schon weiter
auf seinem Weg nach Australien. Also machte ich mich allein auf den Weg. Erstes
Ziel: Adapter kaufen. Die Frau aus dem Hostel erklärte mir den Weg und so
landete ich in einem riesigen Kaufhaus. Da steht das Duftspray neben den
Elektroartikeln, welche zwischen den Handtaschen und Schreibwaren zu finden
sind. Amüsiert war ich ja schon ein wenig über dieses Durcheinander. Und nach
dieser Lehrstunde in Sachen malayische Kaufhäuser ging es dann nochmal zum KL
Tower. Diesmal wollte ich den Park erkunden, der den Tower umgibt. Und lasst
euch gesagt sein.. jedes bisschen Make-up wäre hier Verschwendung. Bei einer
gefühlten Luftfeuchtigkeit von 90%, lief es nur so an mir runter und meine
Sachen waren schnell durchnässt. Da frag ich mich wie es die Einheimischen in
ihren ewig langen Sachen aushalten.
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"Grossstadtdschungel" |
Danach ging es dann zu den berühmten Petrona-Towers. Hochgefahren bin
ich zwar nicht, aber auch der Anblick von unten war nicht schlecht. Im Inneren
erstreckte sich eine Shopping-Mall der Extraklasse.. Prada, Gucci, Burberry..
alles nicht so ganz mein Geschmack, geschweige denn meine Preisklasse. Mit
einem Fruchtshake - das Einzige, was ich mir hier leisten konnte - genoss ich
von draußen dann noch ein wenig den Blick auf die Tower.
Nach einiger Zeit kam
ein Typ auf mich zu und fragte, ob er einen Blick in meine Karte werfen dürfe,
ich sagte "Sure" und am Ende saßen wir 5 Std. da und unterhielten
uns. Er kam aus Singapur und war für ein Bewerbungsgespäch 2 Tage in KL. Es war
eines der besten Gespräche, die ich je hatte, denn wir redeten im
übertragenden, aber auch im wörtlichen Sinne, über Gott und die Welt. Am Ende
des Tages hatte ich dadurch das Gefühl ihn länger als 5 Std. zu kennen. Wir
verabredeten uns für den nächsten Tag um gemeinsam durch die Stadt zu laufen. So
erkundeten wir KL 8 Std. zusammen und ich kam zurück ins Hostel mit zwei paar
neuen Sneakers..... und dem großen Problem, dass mein Rucksack schon voll ist
bis zum Anschlag. Aber bei gesamt 55€ für ein paar Chucks und ein paar
Everlast´s (beides Originale aus einem Converse-Shop) konnte ich nicht Nein
sagen. Nach zwei Tagen und so vielen Stunden, kam es mir abends ein wenig so
vor, als müsste ich mich von einem alten Freund verabschieden. Abends quatschte
ich dann noch lange mit einem Holländer, Nicky, aus meinem Zimmer und wir
planten am nächsten Tag zusammen in den Lake Garden zu gehen, ein großer
botanischer Garten im Westen von Chinatown.
Bevor wir am nächsten Tag aufbrechen wollten, machte ich mich auf den
Weg mein Busticket für den nächsten Tag zu buchen. Am Zugsteig angekommen, lief
ich Barak in die Arme der gerade auf dem Weg zu seinem Bus nach Singapur war.
Wir freuten uns beide einen Keks, dass wir uns so zufällig nochmal über den Weg
gelaufen sind, mussten uns nach einer Station aber wieder mit einem deutschen
"Lebewohl" verabschieden. Da es ziemlich anfing zu regnen, fiel der
Lake Garden dann auch flach und so fletzten Nicky und ich uns im Hostel auf die
Couch, schauten Hangover 2 und gingen abends Pizza essen. Eine Sache, die ich
zum Ende dieses Eintrages jetzt mal einschieben möchte, bei den ganzen
Bekanntschaften, die ich schon gemacht habe: alle hier verbinden Deutschland
mit München, Bier, Bratwurst und Fußball. Und wenn ich ihnen erkläre, dass ich
nicht aus München komme, noch nie auf dem Oktoberfest war und weder Bier noch
Fußball mag... fragen mich alle nur verwirrt, ob ich wirklich Deutsche sei.
Aber ich leiste hier tapfer meine Arbeit und versuche ihnen zu erklären, dass
Deutschland aus weit mehr besteht als betrunkener Volksfeststimmung und Lukas
Podolski.
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