Freitag, 6. April 2012

Malaysia - Kuala Lumpur

Am 31.03. ging es dann früh morgens los per Flugzeug von Laos nach Kuala Lumpur, endlich mal eine große Stadt, die unseren westlichen Städten sehr nahe kommt. Im Vergleich zu Bangkok geht es hier richtig gesittet zu (Blue und Westlife wird hier aber noch genauso gerne gehört wie in Thailand). Angekommen am Flughafen erfreute ich mich erstmal des blauen Himmels und einer Sicht von mehr als 5km. Auf der Suche nach dem Weg in die Stadt, sprach ich einen Australier, Ean, an, der scheinbar das selbe Ziel hatte. Gemeinsam ging es dann mit dem Bus in die Stadt.. Ziel: Chinatown. Hier gab es auch - welche Freude - eine Metro!! Und weit und breit konnte ich kein Tuk Tuk ausmachen - auch dies erfreute mich enorm!! Dafür hatte ich aber das Gefühl im falschen Land zu sein. Nicht Malaysia, nicht China, sondern Indien!! Denn in KL gibt es scheinbar einen Haufen Leute mit indischer Herkunft. Und was man auch merkte.. Malaysia ist ein muslimisches Land. Nicht nur an dem Rabbi der zum Gebet ruft, nein. Fast jede Frau trägt hier lange Kleider und Kopftuch. Ich hatte zwar extra eine lange Hose und ein T-Shirt an, die Blicke waren trotzdem immer auf mich gerichtet.. so richtig angenehm war das nicht, zumal keiner dabei mal nett, freundlich lächelte. Naja, Ean und ich suchten dann gemeinsam nach einem Hostel, liefen getrennt noch ein wenig rum und trafen uns dann zum Sonnenuntergang auf dem KL Tower um die Skyline zu genießen. War zwar schön, aber auch nicht soooo spektakulär. Wir redeten und lachten viel und so war das mit dem Heimweh dann auch ein wenig weiter von mir abgerückt. Am nächsten Tag war Ean schon weiter auf seinem Weg nach Australien. Also machte ich mich allein auf den Weg. Erstes Ziel: Adapter kaufen. Die Frau aus dem Hostel erklärte mir den Weg und so landete ich in einem riesigen Kaufhaus. Da steht das Duftspray neben den Elektroartikeln, welche zwischen den Handtaschen und Schreibwaren zu finden sind. Amüsiert war ich ja schon ein wenig über dieses Durcheinander. Und nach dieser Lehrstunde in Sachen malayische Kaufhäuser ging es dann nochmal zum KL Tower. Diesmal wollte ich den Park erkunden, der den Tower umgibt. Und lasst euch gesagt sein.. jedes bisschen Make-up wäre hier Verschwendung. Bei einer gefühlten Luftfeuchtigkeit von 90%, lief es nur so an mir runter und meine Sachen waren schnell durchnässt. Da frag ich mich wie es die Einheimischen in ihren ewig langen Sachen aushalten.
"Grossstadtdschungel"
Danach ging es dann zu den berühmten Petrona-Towers. Hochgefahren bin ich zwar nicht, aber auch der Anblick von unten war nicht schlecht. Im Inneren erstreckte sich eine Shopping-Mall der Extraklasse.. Prada, Gucci, Burberry.. alles nicht so ganz mein Geschmack, geschweige denn meine Preisklasse. Mit einem Fruchtshake - das Einzige, was ich mir hier leisten konnte - genoss ich von draußen dann noch ein wenig den Blick auf die Tower.
Nach einiger Zeit kam ein Typ auf mich zu und fragte, ob er einen Blick in meine Karte werfen dürfe, ich sagte "Sure" und am Ende saßen wir 5 Std. da und unterhielten uns. Er kam aus Singapur und war für ein Bewerbungsgespäch 2 Tage in KL. Es war eines der besten Gespräche, die ich je hatte, denn wir redeten im übertragenden, aber auch im wörtlichen Sinne, über Gott und die Welt. Am Ende des Tages hatte ich dadurch das Gefühl ihn länger als 5 Std. zu kennen. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag um gemeinsam durch die Stadt zu laufen. So erkundeten wir KL 8 Std. zusammen und ich kam zurück ins Hostel mit zwei paar neuen Sneakers..... und dem großen Problem, dass mein Rucksack schon voll ist bis zum Anschlag. Aber bei gesamt 55€ für ein paar Chucks und ein paar Everlast´s (beides Originale aus einem Converse-Shop) konnte ich nicht Nein sagen. Nach zwei Tagen und so vielen Stunden, kam es mir abends ein wenig so vor, als müsste ich mich von einem alten Freund verabschieden. Abends quatschte ich dann noch lange mit einem Holländer, Nicky, aus meinem Zimmer und wir planten am nächsten Tag zusammen in den Lake Garden zu gehen, ein großer botanischer Garten im Westen von Chinatown.  Bevor wir am nächsten Tag aufbrechen wollten, machte ich mich auf den Weg mein Busticket für den nächsten Tag zu buchen. Am Zugsteig angekommen, lief ich Barak in die Arme der gerade auf dem Weg zu seinem Bus nach Singapur war. Wir freuten uns beide einen Keks, dass wir uns so zufällig nochmal über den Weg gelaufen sind, mussten uns nach einer Station aber wieder mit einem deutschen "Lebewohl" verabschieden. Da es ziemlich anfing zu regnen, fiel der Lake Garden dann auch flach und so fletzten Nicky und ich uns im Hostel auf die Couch, schauten Hangover 2 und gingen abends Pizza essen. Eine Sache, die ich zum Ende dieses Eintrages jetzt mal einschieben möchte, bei den ganzen Bekanntschaften, die ich schon gemacht habe: alle hier verbinden Deutschland mit München, Bier, Bratwurst und Fußball. Und wenn ich ihnen erkläre, dass ich nicht aus München komme, noch nie auf dem Oktoberfest war und weder Bier noch Fußball mag... fragen mich alle nur verwirrt, ob ich wirklich Deutsche sei. Aber ich leiste hier tapfer meine Arbeit und versuche ihnen zu erklären, dass Deutschland aus weit mehr besteht als betrunkener Volksfeststimmung und Lukas Podolski.






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