Dienstag, 29. Mai 2012

Australien - Darwin

Nachts um 3 Uhr in Darwin gelandet, bis morgens am Flughafen gepennt, Shuttle verpasst, mit einem Australier das Taxi in die Stadt geteilt und endlich nach fast 9 Monaten Lissy in die Arme geschlossen!!!! I´m finally back!!!!!!
Party im Monsoon
An dem Tag wurde dann aber auch nicht mehr viel gemacht, außer ankommen, ein wenig in Darwin rumlaufen und früh schlafen!! Generell haben wir aber auch nicht viel gemacht, da es in Darwin ncht wirklich viel gibt. Und so war auch der folgende Tag ruhig. Wir kümmerten uns darum einen Van zu bekommen, der uns durch´s Outback bringt und als das erledigt war, konnte der Abend starten. Mit einigen aus unserem Hostel (eine Mischung aus Deutschen, Holländern und Iren) ging es dann ins Monsoon, ein Bar bzw. Club, in dem an dem Abend immer wieder eine Live-Band auftrat. Da ich nach recht feierfreien 3 1/2 Monaten froh war wieder mal unterwegs zu sein, wurde die Nacht dann auch verdammt lang und verdammt gut!!! Und das Gefühl, dass ich schon am ersten Tag in Darwin hatte, wurde noch verstärkt.. ich fühlte mich wie zu Hause angekommen!!! Nach 2 Std. für mich, starteten wir am nächsten Tag zu fünft eine Tour in den Litchfield Nationalpark. Kelly, eine Holländerin aus unserem Zimmer, hatte ein Auto und der Sprit wurde geteilt. Im Park schauten wir uns verschiedene Wasserfälle an, schwommen in ihnen, sahen uns ein Feld voller Termitenhügel an (wie Kelly mir sagte der beste Ort um eine Leiche verschwinden zu lassen... sollte mich das beunruhigen??) und fuhren in die Lost City. nsich ist dies nur eine Fäche mit riesigen Felsen, manche aber sehen aus, als wären es alte Häuser mit Fenstern etc. Es war ein unglaublich toller und witziger Tag auch wenn wir uns alle kaum kannten und spätestens als wir auf dem Rückweg alle zusammen "In the jungle" im Kanon trällerten hatte ich jeden einzelnen in mein Herz geschlossen!!!
Lissy, Fabio, Kelly, ich
Lost City



VORSICHT!! Schlüpfrige Oberflächen!!




am Ende des Tages


Der folgende Tag war dann wieder entsprechend ruhig... ausschlafen war angesagt. Danach gingen Lissy und ich ein wenig shoppen und legten uns in einen Park. Abends saßen wir wieder mit allen am Pool zusammen, genossen den billigsten Wein, den es in Australien zu finden gibt (Alkohol ist hier verdammt teuer) und dann ging es wieder Feiern.. diesmal ins HP.. da wir doch sehr neugierig waren, was wir uns unter einem Dry T-Shirt Contest vorstellen mussten!! Wieder mal wurde es ein richtig guter Abend und eine kurze Nacht.. so ist das hier in Darwin.. tagsüber gibt´s nicht viel zu tun, aber feiern kann man umso besser!! Am nächsten Tag brachte Koen (einer der Holländer) aber doch so viel Energie auf uns alle dafür zu begeistern ins Wellenbad und zur Lagoon am Hafen zu gehen. Ins Meer darf man hier nämlich aufgrund der giftigen Quallen und der Gefahr von Salzwasserkrokodilen nicht. Wieder mal war es ein großartiger Tag, an dem man mit Freunden zusammen ist, redet, Späße macht und die Sonne genießt... perfekt!!!

Abends gingen wir alle zusammen einkaufen und hatten zu zehnt ein leckeres BBQ in unserem Hostel. Koen fand die richtigen Worte, in dem er sagte, dass Momente wie dieser genau das ist, was man in der Heimat vermissen wird. Man kennt Leute für 2 Tage oder kürzer, aber man verbringt einen tollen Tag miteinander, sitzt beim BBQ zusammen und redet und verhält sich, als würde man sich schon ewig kennen. Und genau das wird es sein, was auch ich wirklich vermissen werde!!! Naja, nach dem Essen ging es... was auch sonst... feiern!!

Aussi BBQ... yammi

Am nächten Tag mussten wir uns leider von vielen aus der Gruppe verabschieden, so dass wir nur noch zu fünft übrig blieben. Der Tag war dann ein typischer Sonntag. Wir frühstückten spät und saßen den ganzen Tag am Pool und unterhielten uns. Abends gingen Kelly, Lissy und ich dann noch auf einen Nightmarket am Mindil Beach, aßen lecker und schauten uns den Sonnenuntergang an. 
Mindil Beach
Irgenwann um Mitternacht verabschiedeten wir uns dann noch von Koen, da auch er in der Nacht aufbrechen würde. Nachdem auch Kelly weg war, genossen Lissy und ich unseren letzten Tag in Darwin an der Lagoon. Ich schlief erstmal ne Runde, da auch die letzte Nacht wieder kurz war. Über´s Internet hatte ich nämlich bis halb 6 morgens noch Koen bespaßt, der am Flughafen auf seinen Flug wartete.. wie nett ich doch manchmal sein kann.
Jetzt geht´s in ein paar Std. los ins Outback und so sehr ich mich freue, hab ich doch ein wenig Angst vor der Einsamkeit, die uns erwartet. Denn die letzten Tage waren bisher mit die beste Zeit meines Trips, mit tollen Leuten.. und jetzt plötzlich ins Nichts aufbrechen... ich werde berichten wie das ist!!

Sonntag, 20. Mai 2012

Kuta

Viel kann ich euch zu dieser Touristenhochburg auf Bali leider nicht sagen, außer dass es hier verdammt viele surfende Australier gibt. Schon beim Ankommmen in der Poppies Lane (in der Gegend befnden sich die meisten Unterkünfte) kamen uns reichlich braungebrannte Jungs mit ihren Surfbrettern entgegen. Zudem versuchte man uns wieder mal allerhand Kram anzudrehen. Verstehen kann ich das wenig, denn wer bitte möchte mit vollem Gepäck erstmal in aller Ruhe einkaufen??? Niemand nehme ich an.. die Verkäufer haben das aber noch nicht kapiert!! Abends liefen wir noch zusammen ein wenig durch die Straßen und gingen lecker essen. Nachdem ich in der folgenden Nacht wieder Fieber hatte, entschied ich mich wieder mal ins Krankenhaus zu gehen. Als ich Nachmittags dann den Rückruf bekam, dass ich am nächsten Tag für ein CT in die Klinik zurückkommen sollte, war mir nach Cocktails zu Mute. Mit Nadja und Rebekka machte ich mich an diesem Abend dann auf, das Nachtleben zu erkunden. Für mich gab es allerdings nur Cola, da am nächsten Morgen auch  meine Nieren getestet werden würden.Wir hangelten uns von Bar zu Bar und statteten dann noch dem Bounty einen Besuch ab. Ein großer aber ziemlich guter Club, der mir von Barak ans Herz gelegt wurde. Da aber noch keine Hauptsaison ist, war hier noch nicht sooo viel los, also zurück in die Bars. Nach etwa 3 Stunden Schlaf ging´s dann für mich wieder ins Krankenhaus. Nach den Ergebnissen des CT verbrachte ich dann die nächsten 5 Nächte dort und durfte mich mit den gleichen Problemen rumschlagen, die mich schon vor 3 Jahren die Nerven gekostet haben. Das Krankenhaus war super und die Ärzte und Krankenschwestern echt top. Meinen Flug nach Australien am Freitag habe ich aber verpasst, mein Bauch weist 20 Einstiche auf und meine Arme ähneln denen eines Junkies.. kein Wunder also, dass ich es nicht abwarten kann am Montag endlich meinen neuen Flug nach Darwin angehen zu können!!

Samstag, 19. Mai 2012

Gili Air

Zu meiner Zeit auf Gili Air gibt´s ausnahmsweise mal nicht so viel zu erzählen. Es ist eine der drei kleinen Gili-Inseln im Norden von Lombok. Motorisierter Verkehr ist auf keiner der Inseln erlaubt und so bestehen die Fortbewegungsmittel aus Fahrrädern, Pferdekutschen und den eigenen zwei Beinen. Entspannung steht auf den Gili´s ziemlich weit oben auf der Liste der Beschäftigungen. Gleich danach kommt Schnorcheln und so habe ich direkt für den zweiten Tag einen Trip gebucht. Da ich nun aber schon an vielen Orten geschnorchelt bin, konnte mich dieser Trip leider nur in einem Punkt überzeugen... Schildkröten!! Von denen sah ich nämlich gleich 4 süße Exemplare. Was das Riff und die Vielfalt der Fische angeht, werde ich aber keine großen Worte verlieren können.
Am nächsten Tag lieh ich mir dann ein Fahrrad aus und macht mich dran die Insel mit dem Fahrrad zu umrunden. Zwischendurch hüpfte ich ins Meer und genoss mein Mittagessen in einer Bar am Strand. Als ich nachmittags wieder bei mir ankam, gönnte ich mir noch einen Fruchtdrink bei Gecko in der Bar, bei ihm hatte ich mein Fahrrad ausgeliehen. Er führte mich dann noch durch das Dorf zum Strand auf der anderen Seite der Insel, so dass wir uns hier den Sonnenuntergang angucken konnten. Für Abends meinte er ich solle ihn später in der Bar besuchen kommen und nach einer Dusche und leckerem Essen machte ich mich dann auch auf den Weg. Er musste an dem Abend dann doch nicht arbeiten und so gingen wir zusammen mit einem anderen Deutschen in eine Strandbar auf der anderen Seite der Insel.
Hier gab es neben Bier und Cocktails auch noch andere bewusstseinsverändernde Mittelchen und es war wahrlich ein Spaß manch einen nach dem Genuss von Magic Mushrooms zu beobachten. Meine einzige Droge ist und bleibt aber der Alkohol und so genoss ich Cocktails am Strand und belächelte das Schauspiel!! Den Tag danach ging es mir wieder schlechter, so dass ich außer in einer Bar am Strand zu liegen nicht wirklich was gemacht habe. So entschied ich mich dann auch dazu am nächsten Tag schon wieder abzureisen. Auf der Fähre traf ich zwei Schweizerinnen wieder, die ich schon auf dem Hinweg kennengelernt hatte, die aber auf einer der anderen Gili-Inseln waren. Gemeinsam machten wir dann unseren Weg nach Kuta auf Bali.

Donnerstag, 17. Mai 2012

Ubud

Spätestens seit "eat pray love" ist Ubud wohl die bekannteste Stadt auf Bali und so durfte natürlich ein Stopp nicht fehlen. Julia handelte uns mal wieder einen Top-Preis aus und so nächtigten wir für umgerechnet knapp 8 EUR in einem schönen Zimmer mit Blick auf den Garten den - natürlich - ein kleiner Pool krönte. Den ersten Tag liefen wir wie immer einfach ein wenig rum und landeten dann am Ende im ARMA, dem Kunstmuseum von Ubud. Wunderbar gelegen in einem tollen Garten, der es mir fast sogar mehr angetan hatte, als die Ausstellungsstücke selbst. Auch den kleinen Kindern beim Üben des traditionellen balinesischen Tanzes zuzuschauen war ein weitaus interessantere Beschäftigung als Bilder gucken. Unser Abendessen genossen wir dann in einem tollen kleinen Restaurant, in dem ich an diesem Abend nicht das letzte Mal war. Auf dem Rückweg zeigte sich mal wieder die Winzigkeit unserer Welt. Wir liefen nämlich noch 2 deutschen Frauen über den Weg, die ich schon des öfteren getroffen hatte. Das erste Mal beim Aufstieg zum Bromo. Später in Permuteran auf der Straße und auch bei unserem Schnorcheltrip. Dann in einem Tempel in der Nähe von Lovina und nun hier!! Dies lässt die Welt ziemlich klein erscheinen, vielleicht aber auch nur die Welt der Reisenden, da scheinbar alle die selbe Route auswählen. Am nächsten Tag machte ich eine kleine Tour durch die nahegelegenen Reisfelder.. wunderschön. Hier konnte ich den Leuten zur Abwechselung mal bei der Ernte des Reis zusehen.
Mein Weg durch die Reisfelder

Reisernte
Ansich kein dummer Mensch hätte ich das dann Folgende durch mehr Trinken vielleicht verhindern können. Die letzten Meter der doch länger als gedacht dauernden Tour schleppte ich mich richtiggehend vorwärts. Im Zimmer angekommen entledigte ich mich der meisten meiner Sachen und schmiss mich mit höllischen Kopfschmerzen auf´s Bett... zum Sterben bereit!!! Ich trank soviel ich konnte und als mein Fieberthermometer dann auch noch anzeigte, dass ich die Marke, die weithin als "normal" gilt, längst überschritten hatte, versuchte ich es mit einer kalten Dusche. Das alles passierte in einer Art Schwebezustand, der mich leider noch an jeder Ecke unseres Zimmers anecken ließ. Ich wollte sterben.. und ich würde es alleine tun.. den Julia war noch immer unterwegs. Als ich dann doch wieder halbwegs sicher auf den Beinen war, bat ich an der Rezeption einen Arzt zu holen und so bescherte mir Ubud schon am zweiten Tag den Besuch einer netten Ärztin samt Krankenschwester an meinem Krankenbett im Hotel. Nachdem ich am Abend noch die Info bekommen hatte, dass die Bluttests bzgl. Malaria, Dengue und allem anderen negativ waren, ging ich den nächsten Tag trotzdem langsam an. Nachmittags lief ich ein wenig durch den 20 Meter entfernten Monkey Forest und vergnügte mich an der Frechheit, mit welcher die Affen den Touris die gekauften Bananen abluchsten.. frei nach dem Motto: Warum eine, wenn ich auch alle haben kann!?!
















Ich beobachtete, wie sich ein Affe mühevoll bis zum leckeren Inhalt einer Kokosnuss vorarbeitet und schaute mir die verschiedenen Tempel an. Alles in Allem erinnerte mich das ganze Szenario an die Szene aus dem Dschungelbuch, wo die Affen den Dschungel und die Tempel erobert haben. Abends schauten Julia und ich uns dann noch eine Tanzaufführung im Vorhof des ARMA an.

Da es Vollmond war, gab es eine spezielle Version, die sich Feuertanz nannte. Die Atmosphäre war schon ziemlich spektakulär, die Aufführung ansich würde ich allerdings nicht mit diesem Wort beschreiben. Während Julia am nächsten Tag eine Tour machte, blieb ich im Hotel und bewegte mich nur zum Essen und Einkaufen. Während Julia dann zu den Gili´s aufbrach (ansich hatte ich auch schon ein Ticket gekauft) blieb ich noch in Ubud und suchte nochmal einen Arzt auf, da ich weiterhin Probleme hatte, die ich doch gerne abklären wollte. Auch hier waren die Ergebnisse negativ und so brach ich mit 2 Tagen Verspätung und in nicht ganz einwandfreiem Zustand dann doch noch nach Gili Air auf.

Dienstag, 8. Mai 2012

Lovina

Nach Pemuteran ging es weiter nach Lovina. Die Unterkunft.. natürlich ein paar Bungalows in einem netten Garten mit einem Pool als Mittelpunkt.. wäre ja auch schade einen Schritt zurück zu machen. Am Tag erkundeten wir wie immer einfach nur die Stadt, schauten uns den (mal wieder nicht wirklich überzeugenden) Strand an und schwammen ein paar Bahnen im Pool. Am nächsten Tag machten wir dann eine Tour durch´s Umland von Lovina. Erschien der junge Fahrer zu Beginn noch sehr nett, ehrlich und interessiert, änderte sich sein Verhalten, als er merkte, dass er uns keine weitere Tour verkaufen konnte. Uns war das ziemlich egal, solange er uns da hin fuhr, wo wir hin wollten. Zu Beginn der Tour erfand ich dann auch zum ersten Mal, seit ich auf Reisen war meinen Freund in Deutschland. Wie dumm war ich da nicht schon früher drauf gekommen zu sein!!! Denn es zeigte Wirkung und so verebbten die mit der Zeit echt lästig werdenen Fragen nach meinem Privatleben ziemlich schnell.
Erster Stopp der Tour war ein Wasserfall in Git Git.. ja ich weiß, runter kommen sie alle.. aber schön ist doch immer wieder. Und auf dem Weg dorthin erzählte uns ein Einheimischer einiges zu den Pflanzen, Gewürzen und verschiedenen Kaffeesorten die dort wuchsen. Wir hatten das Glück, dass in dem Dorf gerade die Vorbereitungen für eine Zeremonie am Abend stattfanden und so brachte uns der Guide noch in den Tempel, in den Frauen aus dem ganzen Dorf bereits die Gaben brachten. Yammi... was die da nicht alles Leckeres auf ihrem Kopf hereintrugen... da möchte man auch Geist sein!!


Der Geisterwelt nicht ganz entschwindend ging es für uns dann aber weiter zu einem anderen hinduistischen Tempel, Ulun Danu. Vorab machten wir noch einen kurzen Halt am Monkey Forest. Hier konnte man die Affen (Mackacken) füttern. Ich entschied mich aber dafür diese süßen Tiere, die, sobald es um´s Essen ging, gar nicht mehr so süß waren, einfach nur zu beobachten. Der Tempel war sehr schön und an einem See gelegen und da es mein erster richtiger Tempel auf Bali war, war ich noch nicht gelangweilt.
Ulun Danu Tempel














Danach schauten wir uns noch die Aussicht auf den See aus den Bergen an (was im Übrigen nur halb so schön ist, wenn man raufgefahren wird und nicht die Anstrengungen des Aufstiegs selbst gespürt hat) und hielten an ein paar Reisfeldern (nicht zu verleichen mit denen, die mir Joko auf Java gezeigt hat), bevor es zum Entspannen zu den heiligen heißen Quellen ging. Die Anlage war sehr hübsch aufgemacht und im Grünen gelegen. Bei der heißen Luft, die uns von oben zu erdrücken schien, konnte ich dem heißen Wasser dann allerdings nicht ganz so viel abgewinnen und entschied mich nach kurzer Zeit für ein Eis im Schatten und der enormen Freude eine Busladung voll Russen bestens beobachten zu können. Diese Freude kam gepaart mit der Erkenntnis, dass es nicht immer die Deutschen sein müssen, die das peinlichste Auftreten haben.
Zum Schluss des Trips ging es dann noch zu einem buddhistischen Tempel. Unser inzwischen echt unausstehliche Fahrer, hatte uns zuvor versucht ihn uns madig zu machen und meinte, außer einer goldenen Stupa gäbe es da nichts zu sehen. Wir wollten aber auch diese sehen und wurden mal wieder von der Ungeheuerlichkeit mancher Indonesier überrascht. Denn der Tempel war weit mehr als nur eine goldene Stupa. Neben der großen Tempelanage gab es noch einen kleinen Tempel, deren Bauweise an eine Miniaturausgabe von Borobdur erinnerte und von einem schönen Garten umgeben war. Als die Tour vorüber war, waren wohl beide Seiten froh sich nicht mehr länger sehen zu müssen. Bei Julia und mir verflog der Ärger über den Fahrer aber recht schnell, da wir uns zum Abschluss des Tages und unserer Zeit in Lovina in einem kleinen Garten mit einer Massage verwöhnen ließen.


Sonntag, 6. Mai 2012

Bali - Gilimanuk und Pemuteran

In Gilimanuk, der Anlegestelle der Fähre von Java, verließ ich um 19 Uhr den Bus um meinen Weg weiter nach Lovina im Norden von Bali zu bestreiten. Glücklicherweise war mit mir eine weitere Frau ausgestiegen, denn wäre ich alleine gewesen, hätte ich nach einer Weile wahrscheinlich heulend am Boden gelegen. Ich war einfach nur fertig, brauchte eine Dusche und ein Bett, beides war aber nicht so leicht zu finden. Wir versuchten eine öffentlichen Bus zu finden, wurden aber von einem nervigen Indonesier darauf aufmerksam gemacht, dass um diese Uhrzeit keine mehr fuhren. Er wollte uns aber dafür für umgerechnet ca. 30 EUR nach Lovina bringen. Taxis gab es angeblich auch nicht, als wir uns aber entnervt abwanden gab es dann plötzlich doch welche. Wir fragten einige Leute, so richtig helfen wollte oder konnte uns aber keiner. Ich schlug dann vor uns einfach für die Nacht ein Zimmer in Gilimanuk zu suchen und am frühen Morgen mit dem öffentlichen Bus nach Pemuteran zu fahren. So machten wir uns auf die Suche nach Unterkünften. Uns wurde eine Unterkunft genannt, die Entfernungsangaben reichten aber von 200m bis zu 6km. Während wir unseres Weges zogen, tauchten von überall plötzlich Leute auf Motorrädern auf, die uns nach Lovina oder zu einem guten Hotel bringen wollte, als hätte jemand in der ganzen Stadt Alarm geschlagen, dass zwei hilflose Frauen auf den Straßen unterwegs sind!! Dass ich ziemlich entnervt war, ist wohl klar!! Umso glücklicher war ich, als wir eine tolle Unterkunft fanden und Julia, die sich wirklich als wahres Verhandlungstalent entpuppte, den Preis auf weniger als die Hälfte drücken konnte. So landete ich am Ende dieses Tages mit einer 52-jährigen Engländerin aus Amerika im Bett. Am nächsten Morgen ging es dann für kleines Geld weiter nach Pemuteran, eine kleine Ortschaft, die man fast übersehen könnte wenn man nicht wüsste, dass sie da ist. Hier genossen wir 2 Tage in einer tollen Bungalow-Anlage inkl. Pool. Zu zweit durchaus bezahlbar. Und da das Internet es mal wieder nicht gut mit mir meint, kann ich euch an dieser Stelle leider kein Foto zeigen, was euch vor Neid erblassen lassen würde ;o)
Nach einem indonesischen Frühstück (Bami Goreng) machten wir uns auf den Weg zum Meer. Der Strand überzeugte mich nicht so wirklich, aber für ein kleines Nickerchen im Schatten und eine Schnorchelrunde war er perfekt. Hier sah ich auch das erste Mal wieder einen Seestern und wurde so mit einem Lächeln erinnert, an jenen Tag in Frankreich vor etwa 16 Jahren, als ich mit einem Seestern bewaffnet meine Schwester vom Strand bis in den nahegelegenen Wald jagte. Am späten Nachmittag zog ich dann noch ein paar Bahnen im Pool und genoss die Ruhe nach den letzten stressigen Tagen. An dieser Stelle will ich noch eine Sache einbringen: Sollte auch nur einer von euch meinen, das was ich hier mache sei reines Vergnügen und Spaß von morgens bis abends, so lasst euch gesagt sein... das ist es sicher nicht. Planen hier, planen da, günstige Angebote und Unterkünfte finden, Tage in Bussen verbringen, zu unmöglichen Zeiten aufstehen um Berge und Vulkane zu erklimmen.. klingt das nach Urlaub?!?!? Ich kann mich sicher nicht beschweren und das mache ich auch nicht. Ich will nur klarstellen, dass nicht alles reines Vergnügen ist.

Für ein wenig Vernügen machten wir uns am nächsten Tag dann aber auf zu einem Schnorcheltrip um die nahegelegene Insel Menjangan. Das Schnorcheln hier war mal wieder unglaublich. Wir schnorchelten entlang des Abgrundes wo das Riff ins schwarze Nichts übergeht und die Vielfalt an Fischen und Pflanzen hier war einfach WOW!! Zurück in der Unterkunft wurden wieder ein paar Bahnen im Pool geschwommen und später ein gutes letztes Abendessen genossen.

Samstag, 5. Mai 2012

Mount Bromo-Tour

Um den Vulkan im Osten Javas zu sehen, buchte ich eine Tour in meinem Hotel. So musste ich mich um nichts kümmern und wurde direkt am Hotel abgeholt. Zusammen mit mir waren noch zwei Chinesinnen und drei Belgier unterwegs. Die Fahrt bis nach Probollingo dauerte etwa 9 Std., aber bei dem Fahrstil des Fahrers, war ich froh, dass wir überhaupt lebend ankamen. Die ziemlich forsche Art war schon gewühnungsbedürftig, aber das ganze dann noch bei einer Geschwindigkeit, die einen plötzlich gläubig werden lässt. Ich sah schon mein Leben an mir vorbeiziehen und war glücklich nicht alleine sterben zu müssen. Aber gut, vielleicht härtet mich das ja für den Fahrstil meiner Mutter ab (Sorry!!). Angekommen in Probollingo wechselten wir dann den Van, luden noch ein paar andere Leute ein und fuhren nach Cemara Lawang, ein Dorf in den Bergen. Dort oben, war es doch recht kühl und so gab es noch eine heiße Dusche und gebratenen Reis, bevor es dann um 9 Uhr schon ins Bett ging. Um 3:30 ging nämlich der Wecker und es hieß, ab in den Jepp um von einem Aussichtspunkt den Sonnenaufgang über Mt. Bromo, Mt. Batok und Mt. Semeru zu sehen. Ich trug alles was ging, inkl. Winterjacke und Schal, die ich aber nicht lange anbehielt. Ansich hatte ich extra die Jeeptour gebucht, weil ich mir meines körprlichen Zustandes bewusst war. Mir war aber nicht klar, dass ich trotz Jeep noch ca. 25 Minuten bergauf kraxeln musste. Und so wurde mir trotz eisiger Temperaturen ziemlich schnell warm.
Zu meinem Unglück gab dann unterwegs auch noch meine Taschenlampe ihren Geist auf und so hetzte ich immer hinter den anderen Leuten mit Taschenlampen hinterher. Irgendwann kam ich dann doch lebend oben an und suchte mir eine geeignete Stelle. Das war aber gar nicht mal so leicht, da scheinbar alle Asiaten trotz ihrer riesigen Kamerastative schneller gewesen sind als ich und sich die besten Plätze schon gesichert hatten um sie für die nächsten 45 Minuten nicht mehr herzugeben (das deutsche Paar, welches wohl das schlimmste war, lasse ich hier jetzt mal außer Acht). Für die Aussicht, die sich uns bot, hatte sich der Aufstieg dann auch gelohnt. Die Vulkane waren umgeben von einem Meer aus Wolken und die aufsteigende Sonne tauchte sie langsam aber sicher in eine orange-pinke Farbe!! Nach diesem wundervollen Spektakel ging es dann wieder zurück zum Jeep und als dann auch die Chinesinnen mit 45 Minuten Verspätung eintrafen ging es weiter zum Krater des Mount Bromo. Hier erwartete mich zu meinem Entsetzen leider das selbe Spiel.. vom Jeep aus noch ca. 25 Minuten bergauf!! Ich hätte natürlich auch eines der angepriesenen Pferde nehmen können, aber diese Blöße wollte ich mir doch wahrlich nicht geben.
Kurz vor einer Herzattacke kam ich dann irgendwann mal oben an und gab mein Bestes die Leute zu ignorieren, die sich als Belohnung erstmal ne Zigarette anzündeten.. als wollten sie mir hönisch ins Gesicht lachen und mich so auf meine körperlichen Missstände hinweisen.. ja, danke, dafür brauch ich euch nicht!!!! Für die Aussicht hatte es sich dann aber wieder mal gelohnt. Auf der einen Seite blickte man direkt in den qualmenden Krater und auf der anderen überblickte man eine mondähnliche Landschaft. Grauer staubiger Boden und kleine Hügel. Und inmitten eines weiten staubigen Feldes ein kleiner Tempel. Das war auf jede Fall ein einmaliger Anblick. 
Unwirkliche Landschaft, mit dem Kloster am Fuße des Berges 
Blick in den Krater
Der Jeep brachte uns dann zurück zu unserem Hotel, wo es für uns erstmal Frühstück gab. Danach machte ich ein nicht geplantes Schläfchen und musste mich dann später beeilen meinen Rucksack zu packen und zum Bus hetzen, der uns wieder nach Probollingo bringen sollte. Von hier ging es dann in einem hoffungslos überfüllten Bus weiter nach Bali.





Indonesien - Java - Yogyakarta und Borobudur

Beim folgenden Eintrag bleibe ich leider ein paar tolle Bilder schuldig, aber bis ich alle Bilder hochgeladen hätte, würden wahrscheinlich noch 2 Wochen vergehen!! Mein erster Weg in Indonesien führte mich nach Yogyakarta und schon am Flughafen merkte ich, dass ich von Singapur aus einen Schritt zurück machte. Auf einer Fläche von gefühlten 100 m² befand sich die Ankunfts"halle". Das bedeutete die Visastelle, Passkontrolle, Gepäckausgabe und Gepäckdurchleuchtung. Und wenn man hier mit den Passagieren eines ganzen Flugzeugs durch muss, kann es schonmal eng werden. Gleichzeitig hatte ich aber auch echt Glück, dass ich mir das Visa überhaupt holen konnte. Wahrscheinlich völlig abgelenkt durch die Inder, hatte ich in Singapur vergessen die US-Dollar, die ich mir extra für die Visa besorgt hatte, in mein Handgepäck zu tun. So hatte ich nur noch 37 Singapurdollar und wieviel Glück kann man bitte haben, wenn das Visa umgerechnet 36,60 Singapurdollar kostet?!!? Naja, mit dem öffentlichen Bus kam ich dann in die Innenstadt, in der ich direkt merkte, dass ich Yogya sicher nicht in mein Herz schließen würde. Laut, hektisch, überfüllt!!
Überall warten die Leute darauf die Touristen anzuquatschen, mit ihnen mitzulaufen, ihre neuen besten Freunde zu werden und damit zu nerven!! So war ich verdammt froh, als ich in meiner Unterkunft eine kleine Oase fand. Ein nettes Zimmer, nettes Personal, gutes Essen (wer hätte gedacht, dass ich in Indonesien die beste Pasta mit frischer Pesto essen würde, die ich je hatte) und zur Krönung ein kleiner Pool
Ab und zu muss man sich solchen Luxus auf Reisen auch gönnen. Und hier gibt es dass zu einem unverschämt günstigen Preis!! Nachdem ich am ersten Nachmittag nur im Hotel geblieben bin, machte ich mich am zweiten Tag widerwillig auf die Stadt zu erkunden. Direkt an der Straßenecke quatschte mich ein Typ an und ließ sich dann einfach nicht mehr abschütteln, auch wenn ich nicht wirklich mit ihm redete. Naja, im Endeffekt war es dann nicht gaaanz so schlimm, da er mich zu einem alten Wasserschloss brachte und mir immer wieder was zur Geschichte der Stadt erzählte. Danach brachte er mich noch zu seinem Cousin, der der mir anhand von typischen indonesischen, aus Büffelhaut hergestellten Puppen etwas über den indonesischen Glauben an Geister und die Natur erklärte. Da ich für den Tag dann aber genug hatte und mich mit den Typen auch nicht so richtig wohl fühlte, sagte ich, dass es mir nicht gut ginge und ging wieder zurück zum Hotel und verbrachte den Nachmittag am Pool.
Am nächsten Tag machte ich mich dann auf zu einem Zwei-Tages-Trip nach Borobudur. Schon der Weg zur richtigen Bushaltestelle stellte sich als schwierig heraus (man sollte an dieser Stelle anmerken, dass das Englisch der Indonesier nicht unbedingt das beste ist) und so war ich froh, als ich beim Bus auf zwei Amerikanerinnen traf, mit denen ich dann den restlichen Weg bis nach Borobudur antreten konnte. Bei der Suche nach einer Unterkunft landete ich am Ende bei Joko, der eine Unterkunft direkt am Eingang zum Tempel hatte. Er fuhr später mit mir zu Reisterassen in Selogryo. Schon allein der Weg dorthin, auf seinem Motorrad über die von Reisfeldern gesäumten Straßen, war einfach beeindruckend. Zwischendurch hielten wir noch an um Einheimischen bei einem "Spiel" zuzuschauen, was zu erklären zu schwierig wäre.
Wir schlenderten dann durch ein unglaubliches Panorama von Reisterassen und anderem Anbau zu einem kleinen Tempel in den Bergen.. alles erinnerte mich ein wenig an einen überdimensionalen Schrebergarten.
Abends brachte er mich dann in sein Dorf, welches für seine Töpferei bekannt ist. Dort traf ich auf seine Frau, deren Tochter und ihren Ehemann. 22 Jahre ist die Tochter, verheiratet und schwanger!!!!!! Aber wie Joko mir erklärte, heiraten hier die meisten kurz nach der Highschool und bekommen dann Kinder. Seine Frau machte uns eine fantastische Nudelsuppe und danach führte mich Joko ein wenig durch´s Dorf. Wir sagten dem Dorfvorsteher Hallo und schauten in der Töpferwerkstatt eines Freundes vorbei. Mit Töpferei verdienen hier die meisten der Bewohner ihr Geld. Am nächsten Morgen hieß es um 4:45 Uhr dann aufstehen, da Joko mit mir zu einem Berg fahren wollte, von dem man einen tollen Blick auf den Sonnenaufgang haben sollte, mit Borobudur im Vordergrund. Leider waren ein paar Wolken da, so dass der Sonnenaufgang nicht soo überragend war, aber allein Borobudur umgeben von Nebelschwaden war schon ein toller Anblick.



Danach machte mir Joko dann ein leckeres Omlette mit Schokobrötchen in seinem Dorf und fuhr mich danach wieder zur Unterkunft. Wenn man so früh aufsteht, ist so ein Tag verdammt lang und so schlief ich um 10 Uhr erstmal wieder ein, aber immerhin hatte ich um die Zeit, die ich normal aufstehe, schon mehr erlebt als sonst. Mittags machte ich mich dann auf den Tempel von Borobudur zu besichtigen. Dank Joko´s gefälschtem Studentenausweis kam ich als Laura Garland von der Nottingham University für die Hälfte rein. Er meinte ich solle einfach ganz selbstbewusst auftreten und obwohl ich für sowas sonst die falsche Person bin, scheine ich überzeugt zu haben. Der Tempel in seinem Terassenbau und mit seinen Statuen, Stupas und Reliefs war schon beeindruckend, wenn man auch immer wieder bedenkt, dass die Menschen im 9. Jh. so etwas errichtet haben.Während ich von dem Bauwerk fasziniert war, waren es die ganzen Asiaten scheinbar von mir. So oft, wie ich an diesem Tag gefragt wurde für Fotos zu posieren, möchte ich gar nicht wissen, wieviele Bilder von mir mit freudestrahlenden Asiaten in heimischen Fotoalben oder auf Facebook landen. An die 25 sollten es schon sein!!


Danach fuhr er mit mir noch zu einem Wasserfall, bzw. einer riesigen Felswand, an der übrall kleine Rinnsale bis hin zu eine großen Wasserfall herunterkamen. Hier aßen wir leckere Früchte, die wir vorher auf dem Markt gekauft hatten und genossen die Aussicht. Eine unglaubliche Sache muss ich noch erwähnen, die man kaum glauben kann, wenn man es nicht selbst gesehen hat. Aber auf dem Weg zu dem Wasserfall überholten wir doch tatsächlich einen Mann der auf seinem Moped sage und schreibe 4 große hölzerne Bettgestelle transportierte!! Und ich leihe mir meine Freundin samt großem Van, nur um mein eines Bett von Ikea zu holen..!! Abends fuhren wir dann zu seiner Mutter, einer zuckersüßen 76 Jährigen, die uns Reis mir Gemüse kochte. Da es Zeit zum Beten war, war sie kurz darauf aber auch schon auf ihrem Weg in die Moschee. Nach dem Abendessen fuhren wir zurück ins Guesthouse um meine Sachen zu holen, da er mich eingeladen hatte, die Nacht bei seiner Familie im Dorf zu verbringen. Dort angekommen, holten wir erstmal die offizielle Erlaubnis beim Dorfvorsteher ein, welcher uns dann auch direkt einlud ein wenig mit ihm zu plaudern. Danach spielte ich Domino mit ein paar der Männer aus dem Dorf, die sich versammelt hatten um später zusammen Champions League zu gucken. Joko wollte mir dann noch ein Mädchen vorstellen, welches in der Schule Deutsch lernt. Bei all diesen Treffen bekam ich schwarzen Tee mit reichlich Zucker serviert. Ich bin zwar kein Teetrinker, erst recht nicht von schwarzem Tee, aber so übel war der gar nicht. Sie war zwar etwas schüchtern, ihr Vater redete dafür aber umso mehr und alles wurde tapfer von Joko übersetzt. Irgendwann fragte er mich dann (und ich konnte mein Lachen an der Stelle wirklich nicht zurückhalten), was denn das Geheimnis meines kräftigen Körperbaus sei?!?!? Bitte?!?!?!? Außer einem vom Lachen erstickten "I was born this way" brachte ich an der Stelle nicht viel mehr zu Stande. Er versuchte sich zu erklären, da es wohl wahrlich als Kompliment gemeint war. Die Indonesier sind nämlich in der Regel alle ziemliche Hämpflinge, selbst wenn sie trainieren. Und als ich, nicht zum ersten Mal seit ich in Borobudur war, von Joko übersetzt bekam, wie hübsch ich doch sei, glaubte ich ihm das dann auch. Denn generell stehen weiße, große Frauen bei den Indonesiern scheinbar hoch im Kurs. Nachdem ich dann mit Joko noch ein wenig Musik ausgetauscht habe, ging es dann auch ins Bett und ich war froh, dass sie mich ausschlafen ließen, wo doch seine Frau schon um 3:30 Uhr aufstand um Frühstück zu machen (was sie dann später vor ihrem kleinen Kiosk verkaufte) und Joko schon um 4 Uhr.
Nach einem leckeren Omlette besuchten Joko und ich dann einen Kindergarten und eine Grundschule. Ich unterhielt mich ein wenig mit den Lehrern über die Unterschiede zum deutschen Schulsystem. In der 4. Klasse machte ich ein wenig Englisch mit den Kindern und im Kindergarten, waren sie schon allein durch meine Anwesenheit beglückt. Und als ich erklärt bekam, dass die Kinder im Kindergarten schon mit 4 Jahren das Lesen und Schreiben lernten, weil ihr Eltern das so wollten, war ich froh in meiner Kindergartenzeit noch spielen und malen zu dürfen und "Schule" lediglich mit meiner Schwester an der heimischen Tafel gespielt wurde.
Nach einer lautstarken Verabschiedung, ging es mit Joko noch zu zwei kleineren Tempeln. Inzwischen hatten wir unsere Duette von "Wind of Change", "Forever young" und "You give Love a bad Name" schon perfektioniert und so kurvten wir wie immer summend, pfeifend und singend durch die Straßen. Einer der beiden Tempel war umgeben von Reisfeldern, auf denen 3 Frauen gerade dabei waren Reis zu pflanzen. Immer darauf bedacht mir neue Erfahrungen zu bieten, fragte er die Frauen, ob ich ihnen helfen dürfte. Und so kam es, dass ich kurz danach knöcheltef im Schlamm stand und Reis pflanzte. Für das richtige Feeling gab mir eine der Frauen sogar ihren Strohhut und am Ende badankten sie sich für meine Mithilfe. Ich dagegen entschuldigte mich, falls ich ihre nächste Ernte versaut hatte, denn so richtig wusste ich nie wohin mit meinen Füßen und manche Ausaat wurde, so hatte ich das Gefühl, schon beim Einpflanzen vom Wasser weggespühlt. Aber es war wirklich ein Erlebnis, ein ziemlich schweißtreibendes zwar, aber ein Erlebnis!!!
Für das letzte "erste Mal" fuhren wir wieder zurück in sein Dorf und besuchten die Töpfrwerkstatt seines Freundes. Nach einer kleinen Vorführung und einiger Hilfe, hatte ich dann meinen ersten Becher sowie einen Kerzenhalter getöpfert!!! Zwar lachten alle während ich auf dem für indonesische Größe gefertigten Stühlchen hockte und demonstrierte wie doof man sich anstellen kann, aber gehässig war das in dieser Umgebung ganz sicher nicht gemeint und so lachte ich einfach mit!! Joko brachte mich dann noch zum Busbahnhof und sobald er mich verlassen hatte, hatten mich auch schon die Abzocker wieder.. von Joko gewarnt, beharrte ich im Bus aber auf meinem Preis und zahlte nicht das Doppelte, dass sie immer von den Touristen verlangen. Auf dem Weg zurück ins Chaos von Yogya, blieb mir dann nochmal genug Zeit mich über das stetige Interesse und die Nettigkeit der Dorfbewohner zu freuen, was doch einen ziemlichen Gegensatz zu Jogya bot, wo ich das Gefühl hatte als wandelnder Geldautomat zu dienen.