Donnerstag, 28. Juni 2012
A trip comes to an end..
Hier sitze ich jetzt, Sydney International Airport, und muss verstehen, dass eine verdammt tolle Zeit zu Ende geht. Ich freue mich auf zu Hause, auf meine Familie und Freunde. Und Gott, wie ich mich auf das Essen freue!!! Gleichzeitig bleibt aber die Angst vor dem, was nach einer solchen Erfahrung kommt. Was hat sich zu Hause verändert, oder hat sich nichts verändert? Wie kann und wird es nach einer solch eindrucksvollen Zeit zu Hause weitergehen, abgesehen von Arztterminen? Wie lange wird es dauern, bis mich das Fernweh wieder packt? Ich bin so viele tollen Menschen begegnet und habe so viele neue Erfahrungen gemacht, dass es schwer wird unter all das einen Schlussstrich zu ziehen und einfach in ein altes Leben zurückzukehren. Doch trotz all der Angst und der Fragen, die bleiben, ist da auch die Freude auf das Heimkommen und die Gewissheit, dass es zu Hause Menschen gibt, die mir das Sich-wieder-Einleben erleichtern werden. Ebenso, wie die Gewissheit, dass ich die mir wirklich wichtigen Menschen ein zweites Mal treffen werde und mir meine Eindrücke niemand mehr nehmen kann.. nichtmal der Alltag in Deutschland.
Melbourne
Am nächsten Morgen ging es dann bis nach Melbourne und nach 1.313 km konnten wir unsere Elli abgeben. Ein wenig glücklich war ich schon darüber, denn langsam hatte ich echt genug vom ständigen Fahren und dann auch noch nach Melbourne rein, hat mir den Rest gegeben. Nachdem wir im Hostel eingecheckt hatten gab´s ne Dusche und dann ab nach draußen. Wir gingen zum Federation Square, wo "The Light in Winter" stattfand, eine Homage an den Winter. Auf dem gesamten Platz gab es verschiedene Lichtinstalationen, Musik und Künstler, die ihre Werke vorstellten. Zurück im Hostel, lernte ich dann auch noch, dass große Hostels nicht mein Fall sind. Es ist alles so anonym und keiner schert sich so richtig um den Nächsten. Die Küche und Tische sahen entsprechen aus. Doch nicht nur aus diesem Grund wurde das Kochen an diesem Abend zu einer Zerreißprobe. Vielleicht 4 von den 12 Herdplatten funktionierten halbwegs. Dass unsere nur lauwarm wurde, merkten wir als unser Wasser nach 20 Minuten immer noch keine Anstalten machte zu kochen. Danach entschlossen wir uns hier nicht mehr zu kochen und uns mit Brot und Cornflakes zum Abendbrot zu begnügen.
Am nächsten Morgen ging es nach St. Kilda zu einem Markt an der Esplanade auf dem verschiedenes Kunsthandwerk verkauft wurde. Vorab drehten wir noch eine Runde durch den Luna Park, eine Art festinstallierter Rummelplatz. Für Achterbahnen war es dann aber doch zu kalt und zudem kann ich Fahrgeschäften auf Rummelplätzen einfach nicht trauen. Später liefen wir noch den Steg am Strand lang, genossen die sonnige Aussicht auf Melbourne´s Skyline in der Ferne, sahen 2 Pinguine, die sich zum Brüten zwischen den Steinen verkrochen hatten und einen Seehund, der im Wasser munter seine Kreise zog. Ein perfekter Tag am Wasser!! Später schlenderten wir noch durch einen Teil der Botanical Gardens, genossen Cupcakes und Poffertjes und gingen über an der Waterfront des Flusses zurück zum Hostel. Maaan... kann so ein Sonntag lang sein!!
Mein Passionfruit-Cupcake vor der Skyline Melbournes |
Blick vom Southgate auf die Stadt |
South Warf |
Zunächst ging es nach Richmond, wo wir ein wenig shoppten. Danach dann nach Fitzroy, einem
Szeneviertel, mit kleinen Cafés und süßen Läden. In einem gemütlichen Café mit Sofas und einer großen Glasfront machten wir Halt und genossen einen heißen Kakao, denn trotz strahlendem Sonnenschein, war es immer noch ein wenig kühl. Es erinnerte eher an Frühlingswetter als an Winter. Am South Gate saßen wir dann noch am Fluss und genossen die Sonne und als zu kalt wurde noch einen heißen Kakao. Als wir dann noch essen gingen, hatten wir die Zeit gut totgeschlagen und konnten uns aufmachen zum Bus, der uns über Nacht direkt zum International Terminal in Sydney brachte.
Melbourne City |
Sonntag, 24. Juni 2012
Great Ocean Road
Am nächsten Morgen wollten wir den kleinen Küstenort Port Fairy genießen, doch es kam zu einem ziemlichen.. nennen wir es .. Missgeschick mit unserem Van, worauf ich hier aber nicht weiter eingehen werde. Es brachte uns jedenfalls einen Tag in Warnambool ein, gerade mal 22km entfernt von Port Fairy. Hier warteten wir, dass unser Van aus der Werkstatt kam und es endlich weiter gehen konnten. Abends kamen wir dann noch bis kurz vor Peterborough. Nur bis "kurz vor", da wir uns spontan dazu entschlossen auf einem Aussichtsplatz mit Blick auf das Meer zu übernachten und das "Campen verboten"-Schild zu ignorieren.
Darüber waren wir auch verdammt glücklich, denn was kann es Schöneres geben, als am Morgen aufwachen und sich mit Blick auf den Ozean die Zähne putzen und dann auch noch Wale in der Ferne zu erblicken?! Da haben wir auch dem Wetter verziehen, dass es sich heute in einem ziemlichen Grau zeigte. Früh um 8 Uhr ging es dann los um die ersten Eindrücke einzufangen. Und die wurden nach einiger Zeit leider ziemlich verregnet. Die Bay of Islands und die London Bridge, sowie ein paar andere Szenen konnten wir noch im Trockenen einfangen. Bei perfektem Wetter wäre das WOW-Erlebnis warscheinlich noch größer gewesen, aber auch so war die Szenerie rund um die Klippen ziemlich einmalig. Bis wir beim Grand Arch und den 12 Aposteln angekommen waren, hatte es sich dann ziemlich eingeregnet. Beim Grand Arch saute ich mich noch voll, als ich bei dem Versuch mich vor den Wellen zu retten nach hinten stolperte und im nassen Sand voll auf dem Hosenboden landete. Bei den 12 Aposteln war das dann eigentlich auch scho egal, da es so heftig regnete, dass ich bis auf die Unterwäsche nass war, als wir wieder am Van ankamen. Aber den Vorteil hat ein Van ja.. man hat seinen Hausstand immer dabei. Und so wurde sich umgezogen, die nassen Klamotten zum Trocknen so gut es ging über die Lüftungen gelegt (meine Jeans war nach 2 Tagen immer noch nicht ganz trocken) und weiter ging die Fahrt. Einen Zwischenstpp machten wir noch beim Otway Lighthouse. Ein Eintritt von knapp 20AUD erschien mir bei dem Wetter dann doch ein wenig viel. Also weiter bis nach Apollo Bay, wo wir uns mit Heißgetränken aufwärmten, bevor es zum Campingplatz ging.
Am nächsten Morgen kam ich doch wahrlich ins Schwanken darüber, ob ich nach Deutschland zurückkehren würde, als mir ein süßer Australier mit strahlend blauen Augen ein Liebesgeständnis machte. Aber keine Angst Leute, das "I love you" kam von einem schnuckeligen 4-Jährigen, der kurz darauf mit seinen Eltern abfuhr.. man, warum hab ich nur immer so ein Pech!? So ging es also weiter über die atemberaubende Strecke der Great Ocean Road. Immer wieder konnte auch ich als Fahrer mal den Blick von der Straße abwenden und den Ausblick bewundern.
Steile Klippen, über die sich die Straße schlengelt und riesige, kräftige Wellen, die mit einer ziemlichen Wucht an den Klippen brechen. Über allem kämpfte sich heute, neben so mancher grauen Wolke, auch immer wieder der blaue Himmel hervor. Ein Highlight heute war der Bus vor mir, deren Anhänger sich während der Fahrt öffnete und dann langsam nasse Surfsuits auf der Straße verteilte. Nach einem ziemlichen Hupkonzert meinerseits, hielt er dann auch mal an und die Kinder kamen angelaufen um alles wieder einzusammeln.
Danach machten wir noch einen Stop am Split Point Lighthouse und genossen die Aussicht bei dem Versuch nicht von dem starken Wind über die Klippe geweht zu werden. Dann ging es weiter zum, unter Surfern berühmten, Bell´s Beach. Da bei dem Wetter aber nicht viel mit Strand war, gab es stattdessen Lunch. Gestärkt ging es noch die letzten paar Kilometer bis nach Torquay. Hier schlenderten wir durch´s Outlet der großen Surfermarken und schauten uns das Surf World Museum an.
Aussicht beim Zähneputzen |
Teil der Bay of Islands |
The Grotto |
London Bridge |
12 Apostel im Regen |
Steile Klippen, über die sich die Straße schlengelt und riesige, kräftige Wellen, die mit einer ziemlichen Wucht an den Klippen brechen. Über allem kämpfte sich heute, neben so mancher grauen Wolke, auch immer wieder der blaue Himmel hervor. Ein Highlight heute war der Bus vor mir, deren Anhänger sich während der Fahrt öffnete und dann langsam nasse Surfsuits auf der Straße verteilte. Nach einem ziemlichen Hupkonzert meinerseits, hielt er dann auch mal an und die Kinder kamen angelaufen um alles wieder einzusammeln.
We did it!! |
Split Point Lighthouse |
Samstag, 23. Juni 2012
Grampians Nationalpark
Am Sonntag holten wir unseren neuen Van in Adelaide ab und starteten unsere letzte Tour Richtung Melbourne. Der Start war wieder mal etwas holprig, diesmal lag es aber an dem Van.. mit manueller Schaltung. So wie man mir den Automatik erklären musste, hätte man mich auch nochmal in die Funktion einer manuellen Schaltung einführen sollen. Ich meine, wer kann nach 5 Monaten ohne Autofahren bzw. 2 Wochen mit Automatik noch wissen, dass man die Kupplung beim Starten drücken muss, wenn der Gang eingelegt ist...ich nicht (und jetzt bloß keine Sprüche à la "Frau am Steuer, Ungeheuer!!"). Aber auch daran dachte ich nach ner Zeit wieder. Ab und zu würgte ich zwar noch ab, weil ich an´s Schalten an einer Ampel oder einem Stoppschild nicht mehr gewöhnt war, aber wir kamen an diesem Tag im Regen doch noch einige Kilometer weit.
Am zweiten Tag ging es dann weiter zu unserem ersten Ziel, die Grampions. Der Tag war zwar grau und es regnete immer mal wieder, aber auf dem Weg zum Campground in Halls Gap machten wir trotzdem Halt an den MacKenzie Falls und de Broken Falls. Durchgefrohren kamen wir im Dunkeln auf dem Platz an, umgeben von Kängeruhs die über die Wiesen hüpften. Wir wärmten uns ein wenig vor einem Holzofen in einer kleinen Hütte auf und hörten beim Einschlafen dem Regenprasseln zu
Der nächste Morgen empfing uns mit strahlendem Sonnenschein. Und so ging es los zu den Balconys. Das Autofahren war hier inzwischen endlich mal wieder eine Herausforderung, so wie sich die Straße durch den Park schengelte. Beim Balcony empfing uns neben den für die Grampians berühmten Balkon auch eine weiter Blick über das grüne Dach des Parks.. endlich mal mehr als die Ödnis des Outbacks.
Danach folgten wir Alice ins Wonderland. So hieß zumindest die Region in der wir den Pinacles Walk machten. Es war zwar anstrengend, aber mir, als frühere Berziege in den Allgäuer Bergen, hat es auch richtig Spaß gemacht. Da liefen und kraxelten wir also ca. 2 Std. um die Aussicht genießen zu können und waren dann in null komma nix, in unserem Fall etwa 40 Minuten, wieder unten. Gelohnt hat sich der Aufstieg aber, den oben angekommen, hatte man einen wunderbaren Ausblick auf die Landschaft, die mich doch arg an zu Hause erinnert hat.. Felder, Wiesen und Bäume. Für die Zukunft heißt es also "Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah!" Nun gut, wegziehen wird es mich wohl doch immer wieder!! Bevor wir Halls Gap verließen, gönnten wir uns noch ein Eis. Für mich gab es weiße Schokolade mit Himbeersauce und Baileys mit Mandeln. Bei dem Geschmack wird es dir ziemlich schnell egal, wie kalt es eigentlich ist. An dem Abend fuhren wir dann noch einige Kilometer bis nach Port Fairy, unserem Nachtquartier.
Am zweiten Tag ging es dann weiter zu unserem ersten Ziel, die Grampions. Der Tag war zwar grau und es regnete immer mal wieder, aber auf dem Weg zum Campground in Halls Gap machten wir trotzdem Halt an den MacKenzie Falls und de Broken Falls. Durchgefrohren kamen wir im Dunkeln auf dem Platz an, umgeben von Kängeruhs die über die Wiesen hüpften. Wir wärmten uns ein wenig vor einem Holzofen in einer kleinen Hütte auf und hörten beim Einschlafen dem Regenprasseln zu
MacKenzie Falls |
The Balcony |
auf ins "Wunderland" |
der "Grand Canyon" des Wonderlands |
am Abgrund |
Adelaide
Der erste Abend im Hostel war dann auch direkt super.. free BBQ und Killer-Pool. Erklären tu ich das jetzt nicht, wichtig ist nur, dass ich nach 4 Stößen dann auch schon raus war. Wir quatschten noch ein wenig mit einem Berliner, bevor es ins Bett ging.
Am nächsten Vormittag ging es für mich mal wieder zum Arzt. 3 verdammte Stunden hat es gedauert, bis ich die Ärztin gesehen hab und mir endlich mal das Blut abgenommen wurde. Ein wenig agressive Stimmung in mir, ging es für Lissy und mich dann in die Rundle Mall.. das Shoppingparadies, zumindest wurde es das für mich an diesem Tag. Alles in allem war unser erster Eindruck von Adelaide.. schön!! Alte Gebäude und mal ein wenig architektonische Abwechslung. Hinzu kam das Gefühl von Weihnachtsstimmung in die wir kamen, als wir dick eingepackt durch das herbstliche Adelaide schlenderten. Der Kopf verlangte nach gebrannten Mandeln und Glühwein.. klingt zu schön, wenn man bedenkt, dass in Deutschland Sommer ist wenn wir zurückkommen und wir so noch ein halbes Jahr darauf warten müssen. Auch das Hostel machte einen tollen Eindruck. Es war zwar schon etwas älter, aber vom Flair war es wirklich top!!
Am nächsten Morgen wurde Wäsche gewaschen und wir quatschten mit einer Engländerin von unserem Zimmer. Bis wir dann loskamen, war es schon nach 13 Uhr. Wir gingen zu den Central Markets, einer großen Halle, in der nur Essen verkauft wurde. Frisches Obst und Gemüse, Brot, Antipasti, Fleisch und Käse... ein Paradies!! Bei den Preisen bekam ich allerdings Heimweh, denn dort kann ich mir das alles dann auch leisten. Wir deckten uns dann trotzdem für´s Abendessen mit Oliven, Feta, Brot, Dip und Kabanossi ein und gingen dann auch schon wieder zum Hostel zurück.. beim Essen gucken und kaufen, verfliegt die Zeit nämlich und Lissy und ich wollten noch zum Sonnenuntergang nach Glenelg.
Wir fragten die Engländerin noch, ob sie mitwolle und so ging es zu dritt los in das schöne Küstenstädtchen. Aufgrund einer Wolkenwand sahen wir die Sonne nur noch für 2 Minuten und gingen dann noch am Strand entlang. Es hätte auch in Holland sein können, bei der Kälte, dem Wind und den Wellen.
Nach einem Eis ging es dann auch wieder zurück ins Hostel. Wir saßen abends im Gemeinschaftsraum und während Lissy einen Geburtstagsanruf tätigte, quatschte und lachte ich mit neuen Freunden für einen Tag. Nach der ganzen Zeit im Outback fühlte es sich an dem Abend wirklich gut an endlich wieder mal in einem Hostel zu sein.
Samstag ging es für Lissy und mich zu einer kostenlosen Führung in die Heighs-Schokoladenfabrik... yammi!! Man führte uns durch einen kleinen Teil der Fabrik und natürlich gab es auch ein paar Kostproben. Ich glaube allerdings schon fast, dass man allein bei dem Geruch nach purer Schokolade schon ein paar Kilo zugelegt hat. Den Rest des Tages liefen wir durch die Stadt, kamen das erste Mal in Regen und abends gönnten wir uns mit einer Deutschen und einer Italienerin von unserem Zimmer eine Pizza von Dominos.. immerhin reduziert für Gäste des Hostels. An unserem letzten Abend vor der nächsten und letzten Tour konnte man sich das mal erlauben.
Am nächsten Vormittag ging es für mich mal wieder zum Arzt. 3 verdammte Stunden hat es gedauert, bis ich die Ärztin gesehen hab und mir endlich mal das Blut abgenommen wurde. Ein wenig agressive Stimmung in mir, ging es für Lissy und mich dann in die Rundle Mall.. das Shoppingparadies, zumindest wurde es das für mich an diesem Tag. Alles in allem war unser erster Eindruck von Adelaide.. schön!! Alte Gebäude und mal ein wenig architektonische Abwechslung. Hinzu kam das Gefühl von Weihnachtsstimmung in die wir kamen, als wir dick eingepackt durch das herbstliche Adelaide schlenderten. Der Kopf verlangte nach gebrannten Mandeln und Glühwein.. klingt zu schön, wenn man bedenkt, dass in Deutschland Sommer ist wenn wir zurückkommen und wir so noch ein halbes Jahr darauf warten müssen. Auch das Hostel machte einen tollen Eindruck. Es war zwar schon etwas älter, aber vom Flair war es wirklich top!!
Am nächsten Morgen wurde Wäsche gewaschen und wir quatschten mit einer Engländerin von unserem Zimmer. Bis wir dann loskamen, war es schon nach 13 Uhr. Wir gingen zu den Central Markets, einer großen Halle, in der nur Essen verkauft wurde. Frisches Obst und Gemüse, Brot, Antipasti, Fleisch und Käse... ein Paradies!! Bei den Preisen bekam ich allerdings Heimweh, denn dort kann ich mir das alles dann auch leisten. Wir deckten uns dann trotzdem für´s Abendessen mit Oliven, Feta, Brot, Dip und Kabanossi ein und gingen dann auch schon wieder zum Hostel zurück.. beim Essen gucken und kaufen, verfliegt die Zeit nämlich und Lissy und ich wollten noch zum Sonnenuntergang nach Glenelg.
Wir fragten die Engländerin noch, ob sie mitwolle und so ging es zu dritt los in das schöne Küstenstädtchen. Aufgrund einer Wolkenwand sahen wir die Sonne nur noch für 2 Minuten und gingen dann noch am Strand entlang. Es hätte auch in Holland sein können, bei der Kälte, dem Wind und den Wellen.
Nach einem Eis ging es dann auch wieder zurück ins Hostel. Wir saßen abends im Gemeinschaftsraum und während Lissy einen Geburtstagsanruf tätigte, quatschte und lachte ich mit neuen Freunden für einen Tag. Nach der ganzen Zeit im Outback fühlte es sich an dem Abend wirklich gut an endlich wieder mal in einem Hostel zu sein.
Samstag ging es für Lissy und mich zu einer kostenlosen Führung in die Heighs-Schokoladenfabrik... yammi!! Man führte uns durch einen kleinen Teil der Fabrik und natürlich gab es auch ein paar Kostproben. Ich glaube allerdings schon fast, dass man allein bei dem Geruch nach purer Schokolade schon ein paar Kilo zugelegt hat. Den Rest des Tages liefen wir durch die Stadt, kamen das erste Mal in Regen und abends gönnten wir uns mit einer Deutschen und einer Italienerin von unserem Zimmer eine Pizza von Dominos.. immerhin reduziert für Gäste des Hostels. An unserem letzten Abend vor der nächsten und letzten Tour konnte man sich das mal erlauben.
Freitag, 15. Juni 2012
Roadtrip durch´s Outback - Von Darwin bis Adelaide unterwegs auf dem Explorer´s Way
Der erste Tag auf unserem Weg nach Adelaide startete etwas holprig. Den Van konnten wir erst um 2 Uhr abholen, waren aber dann auch erst um 3 Uhr vom Hof weg. Dann mussten wir noch das Gas auffüllen lassen, Rucksäcke aus dem Hostel holen und noch Tabletten beim Arzt abholen. Die waren dann aber nicht da, wir konnten diese aber im Krankenhaus abholen. Da der Weg nicht so einfach war, dauerte der Weg 70 statt 20 Minuten und die Apotheke war geschlossen... dann also nicht. Noch schnell für die nächsten Tage einkaufen und dann konnte es doch ziemlich entnervt losgehen. Die Sonne war aber schon so gut wie weg und so fuhren wir nicht mehr weit und verlegten den richtigen Start auf den nächsten Tag.
nach einigem Stress am ersten Campground angekommen |
Abends ging es dann auf den Campingplatz und wir freuten uns über Duschen und Essen. Unser Menüplan: Nudeln mit Tomatensoße, verfeinert mit italienischen Kräutern. Spülen konnten wir im Endeffekt auch, aber es kostete uns langes Suchen und einen Anruf beim Vermieter. Denn alles hatte man uns bei Abholung des Wagens nicht erklärt, wie wir auch später noch festestellen würden, und ein Handbuch gab es nicht.
Narwurlandja |
Nourlangie |
erste Hilfe |
Mataranka und Daly Waters
Von Katherine ging es am frühen Morgen weiter. Und früh meine ich wirklich so. Um 7 Uhr ging immer unser Wecker, damit wir auch was schaffen an den Tagen. Und da ich die einzige Fahrerin war, brauchte ich doch auch immer wieder Pausen um bei der doch recht übersichtlichen Aussicht nicht einzuschlafen. So ging es also immer vor allen anderen Backpackern los. Erster Stopp heute war Mataranka mit den Bitter Springs. Diese waren nicht bitter, sondern muckelig warm. Und da die Temperaturen doch immer niedriger wurden, war es ein willkommenes Bad in der Natur.
Bitter Springs |
ein kostenloser Campground |
Tennant Creek und Devil´s Marbles
Nach einer ziemlich frischen Nacht ohne große sanitäre Anlagen, stoppten wir in einem Roadhouse und gönnten uns hier eine heiße Dusche. In Tennant Creek trafen wir bei unserer Mittagspause dann auf zwei Franzosen mit einem Camper vom gleichen Anbieter wie wir. Bis dato hatten wir jeden Tag etwas Neues an unserem Van entdeckt oder gelernt. Dank der Franzosen kamen auch heute gleich mehrere Sachen hinzu. So wussten wir jetzt, wie wir die Motorhaube öffnen, wo genau sich der Motor versteckt und wir an ihn rankamen, und dass sich zwischen unseren Sitzen ein kleiner ausklappbarer Tisch befand. So langsam sollte der Wagen aber mal erschöpft sein mit seinen Überraschungen, die er für uns bereit hält. An diesem Tag kamen wir dann noch an den Devil´s Marbles vorbei. Dies sind große Steinkugeln, die zum Teil abenteuerlich aufeinander liegen, als könnte der kleinste Windstoß alles zum Rollen bringen. Beeindruckend ist es auch gerade dann, wenn man sich die Umgebung anschaut und sich fragt, wie diese Kugeln mitten ins Nirgendwo kamen. Klar es gibt eine geologisch Erklärung dafür.. beindruckend und ein wenig unglaublich bleiben sie aber trotzdem, die "Teufelsmurmeln". Am nächsten kostenlosen Campground endete unser Tag dann auch wieder. Leider mit Instant-Kartoffelpüree mit Spinat, während einige eingefleischte Camper um uns rum sich ein BBQ gönnten.. gemein!!
Über Alice Springs zu den Western MacDonnells Ranges
Am nächsten Morgen kam mir doch tatsächlich der Spruch: "Ich fahre gerne früh los, da ist noch nicht so viel los auf den Straßen." über die Lippen. Im Outback!! Auf kilometerlangen geraden Straßen!! Und doch stimmt es. Denn sobald etwas mehr los ist, ist jedes Mal höchste Konzentration gefordert, wenn man auf der Straße bei Tempo 140 oder mehr einen Wohnwagen oder sogar einen Roadtrain überholen will bzw. einem entgegenkommt. Und entgegen kommen uns gar nicht mal so wenige, denn alle wollen in den warmen Norden. Die machen es definitiv schlauer als Lissy und ich, die wir auf unserem Weg in den kalten Süden schon unsere dicken Pullis und Socken in unseren Schlafsäcken tragen. Heute ließen wir einiges an Strecke hinter uns und kamen gegen Mittag in Alice Springs an.
Nachdem uns eine nette Australierin zwei Nächte vorher um einiges an Vorsicht in Alice gebeten hatte ("The Aboriginies go crazy") und wir auch schon ein paar abschreckende Stories von anderen Backpackern gehört hatten, entschieden wir uns dort nur einen Zwischenstopp zu machen und dann weiter zu fahren. Dass die Aboriginies einem manchmal echt unheimlich erscheinen können, haben wir auch schon in Darwin gemerkt. Überall lungern sie rum, stinken nach Alkohol und Schweiß und pöbeln rum. Irgendwo machte es mich echt traurig, da es immerhin einmal ihr Land war. Lissy meinte aber, sie bekommen inzwischen Geld von der Regierung, quasi als Wiedergutmachung für die Vergangenheit. Dass die meisten ihr Geld in Alkohol investieren, wird dann aber doch mit ziemlich kritischen Augen gesehen. Aber was sonst sollen sie machen, mit Geld aber ohne Bildung in einem Land, was nicht mehr Ihres ist?! Nun ja, in Alice fanden wir dann leider auch keine neue Lüftung für unseren Van und so ging es weiter in die Western MacDonnell´s Ranges, für einen Abstecher dorthin hatten wir uns kurzfristig entschieden. Den ersten Abend verbrachten wir in Glen Hellen und kamen pünktlich dort an, um das Farbenspiel zu sehen, welches die Sonne beim Untergang auf den roten Bergen veranstaltete.
Kalt kalt kalt!!!!! Verdammt ist das kalt!! Man hatte uns noch vor der Kälte gewarnt und ich hatte mich sogar gefreut, aber für die Nacht kann ich mir Schöneres vorstellen!! So dauerte es ein wenig, bis wir uns aus unseren Schlafsäcken schälten und den sonnigen Tag starten konnten. Als erstes schauten wir uns das Wasserloch (Gorge) direkt bei unserer Unterkunft an. Wäre es nicht so verdammt kalt gewesen, wäre es super zum Schwimmen. Ähnliches dachten wir uns auch bei den nächsten Gorges die wir uns noch anschauten, Ormiston Gorge, Serpentine Gorge und Ellery Creek Big Hole. Überall glitzerte die Sonne im Wasser und die Luft war angenehm kühl.. und ich bekam Sehnsucht nach unseren Bergen im Allgäu. Der Rückweg führte uns wieder über Alice Springs und zurück auf den Stuart Highway. Von hier ging es dann nur noch ca. 100 km bis zum nächsten freien Campground. Schon witzig wie sich im australischen Outback die Einstellungen zu Distanzen verändert.. "nur noch 100 km", im Outback ist das gar nichts. Hier fährt mach auch knapp 250 km um sich ein paar Wasserlöcher anzugucken.. verrückt!!
Glen Helen Gorge |
Ormiston Gorge |
Ellery Creek Bis Hole |
Kings Canyon
Den Morgen verbrachten wir mit Fahren. Als ich gegen Mittag dann doch mal ein wenig müde wurde, machten wir Halt an einem Campground/Raststätte. Ich ging ein wenig umher und landete bei einer Frühstücksrunde bestehend aus einem älteren Aussi und einer Deutschen und einem Belgier die zusammen reisten. Lissy kam hinzu und man quatschte ein wenig. Wir waren froh, dass wir mal wieder wen anderes zum Reden hatten als uns selber und ich war froh mal wieder Englisch zu reden.. denn ganz ehrlich fehlt es mir schon, wo ich mich doch mit Lissy nur auf Deutsch unterhalte. In unserer Runde redete gerade der Aussi ziemlich gerne, wo er doch zur Unterhaltung nur seine Hündin dabei hatte. Begeistert zeigte er uns dann auch noch ein Naturschauspiel, dass nur alle 200 Jahre vorkommt und ausgerechnet wir kommen an solch einem Tag mit einem Mann zusammen, der mitten im Outback sein Teleskop dabei hat. Und so zeigte er uns den kleinen schwarzen Fleck auf der Sonne, welcher die Venus war, die an diesem Tag an der Sonne vorbeizog. Nach etwa einer halben Stunde nach unsere ersten Verabschiedung, kamen wir dann auch wirklich mal los. Unterwegs zum Kings Canyon fragten wir uns dann die ganze Zeit, ob die Gräser an den Seiten der Straße eigentlich gemäht werden.. Neeeeinn.. doch nicht im Outback!! Und doch.. etwa 100 km weiter begegneten wir doch tatsächlich mitten im Outback zwei Traktoren mit Rasenmähern als Anhang. Wer sich jetzt wundert über Bewachsung im Red Center, der steht nicht alleine da. Auch Lissy und ich sind verwundert, wie grün das "rote Zentrum" Australiens doch ist.
Am frühen Nachmittag kamen wir dann am Kings Canyon an. Hier wanderten wir ca. 2 1/2 Stunden herum. Zur Abwechslung bekamen wir hier mal einiges an orangenen Felsen zu sehen, die allerdings von ziemlich viel Grün umgeben waren. Nach einem hammerharten Aufstieg bis an den oberen Rand des Canyons führte uns der Weg später dann am "Garden of Eden" vorbei, einer Wasserstelle im Canyon selbst. Gut gelaunt und meistens irgendein dummes, altes Lied auf den Lippen machten wir uns dann zurück zum Auto und ab zum Campingplatz, der im Übrigen echt unverschämt teuer war!!
Der "Grand Canyon" Australiens |
Lost City |
Nach dem Kings Canyon ging es weiter zum Uluru, zu einem ebenso unverschämt teuren Campingplatz. Da es an dem Tag ziemlich wolkig war, entschieden wir uns dagegen direkt zum Uluru zu fahren. So blieb das einzige Wow-Erlebnis an diesem Tag die zwei Kamele, die auf weiter Flur im Outback vor sich hin starrten. Wer bitte hat Kamele nach Australien gebracht???
Am nächsten Morgen begrüßte uns dann ein strahlend blauer Himmel und der Uluru rief nach uns. Je näher wir hm kamen, desto atemberaubender war es. Diese Größe, diese Farbe und die Tatsache, dass so ein riesiger Felsen in einer solch flachen und öden Landschaft aufragt, umgeben von 1000en Kilometern purem Nichts. Wir machten den Mala-Walk mit. Dieser wurde uns von der Deutschen und dem Belgier empfohlen, die wir am Abend auf dem Campingplatz wiedergetroffen hatten. Es war eine kostenlose Führung mit einem Ranger, der uns einiges über das Leben der Aboriginies, die Natur, die Entstehung des Ulurus und noch einiges mehr er erzählte und erklärte. Die Tour dauerte 2 Stunden und umfasste einen kleinen Teil um den Uluru herum.die Olgas |
Coober Pedy
Lissy und ich gönnten es uns mal auszuschlafen und so kam es, dass als wir mal aufstanden nur noch wir und der Wagen der anderen Deutschen auf dem Campgound standen.. die Deutschen wieder!! Als wir uns bei den beiden verabschiedeten, teilten sie uns noch ihre Sorgen mit, die sie sich um uns machen würden, da in Victoria ja wohl schon wieder Überschwemmungen herrschten. Wir taten das mit einem "Wird schon gut gehen!" ab und so ging es an diesem Tag entspannt weiter. Wir versuchten uns die Zeit mit Spielchen zu vertreiben. "Ich sehe was, was du nicht siehst" erübrigte sich in der Ödnis recht schnell und als bei "Wer bin ich?" Michel aus Lönneberger, Reiner Callmund, Jamie Oliver und Schlaubi-Schlumpf erraten waren, war das dann auch erledigt. So fuhren wir quatschend und singend über das flache Land, bis wir in der Opalhauptstadt Coober Pedy ankamen. Schon vor der Stadt war das flache Land von Erdhügeln und schwerem Gerät gespickt und Hinweisschilder warnten uns davor rückwärts zu gehen und in die Minenlöcher zu fallen.
Blick über das "wunderschöne" Coober Pedy |
Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und buchten uns in einer bezahlbaren Unterkunft ein, wo wir in einem Schlafsaal 6,5 Meter unter der Erde schlafen konnten. Wir liefen noch ein wenig über die Straße, gingen in eine kleine Kirche, die sich in oder unter einem Hügel befand und schauten uns Cooper Pedy von oben an.. keine Augenweide. Abends wurde noch gekocht und im Fernsehraum mit den anderen Gästen (fast ausschließlich Deutsche) zusammengesessen bevor es in die Betten ging. Nach fast zwei Wochen, war es die erste Nacht, in der wir unseren Speedy (den Namen hat unser Van sich im Laufe der Tour verdient, denn so schnell wie er war keiner) alleine ließen und es fühlte sich wahrlich komisch an. Aber wir genossen auch den relativ warmen Schlafplatz, denn in den Höhlen hat man es im Sommer kühl und im Winter verleichsweise warm.
Nach leckerem Rührei mit Tomaten und einem Plausch mit einem deutschen Paar, ging es für Lissy und mich am nächsten Morgen weiter. Schon in der Unterkunft hatte uns ein Australier mitgeteilt, dass es zwischen Coober Pedy und Adelaide im Grunde wirklich Nichts gibt und das bewahrheitet sich auch, wenn man von der Kuh absieht, die Mitten im Nirgendwo vor uns die Straße überquerte. So wurden an diesem Tag einfach nur Kilometer runtergefahren (400 an der Zahl), die uns unserem Ziel näher brachten.
Über Quorn nach Adelaide
Da wir nicht mehr viel vor uns hatten, schliefen wir am nächsten Morgen aus und machten noch einen Abstecher nach Quorn. Ein kleines süßes Städtchen mit niedlichen alten Häusern. In einem kleinen Café gönnten wir uns einen heißen Kakao. Als wir wieder aufgewärmt waren, ging es weiter, so weit uns Speedy noch tragen konnte. Die letzte Nacht in ihm verbrachten wir auf einem wirklich unheimlichen Campground, dafür aber mit Strom und für lau. Die Stellplätze waren hinter einem Sportplatz und außer uns war nur noch ein Wohnwagen da, deren Bewohner wir aber nicht zu Gesicht bekamen. Als uns dann auch noch ein Vogel eine Heidenangst einjagte, schlossen wir den Wagen ab und trauten uns nicht mehr aus dem Wagen.. wie kleine Kinder die sich vor dem bösen, schwarzen Mann fürchten!!
Am nächsten Morgen wurde Speedy auf Vordermann gebracht, das Bett nach 2 Wochen mal abgebaut und ein wenig geputzt. Dann ging es die letzten 150km bis nach Adelaide.. zurück in die Zivilisation. Unseren Speedy abgeben zu müssen, war schon ein schwerer Gang. Er hat uns 5029km lang treu gedient und selbst als wir seine Lüftung geschrottet haben, nicht enttäuscht.. so einen Wagen wünscht man sich!!
unser Speedy |
Impressions of the Outback:
on the road |
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