Die letzte Woche war eine der beeindruckensten Wochen, die ich bisher erlebt habe!! Ich könnte Seiten füllen mit den Erlebnissen und Eindrücken. Als Freiwillige, war ich mit einigen anderen im wunderbaren Elephant Nature Park, nahe Chiang Mai. Ein Park, der sich um die Rehabilitation von alten, kranken und misshandelten Elefanten kümmert (aktuell 35). Lange wurden Elefanten in Asien als Arbeitstiere in den Bergen und Wäldern gehalten und von ihren Mahouts (quasi die "Elefantentrainer") mit Schlägen und schlimmeren Strafen zum Gehorsam erzogen. Und auch heute ist eine solche Behandlung von Elefanten leider noch immer Normalität in Asien. Viele der Tiere sind aber nicht nur körperlich geschädigt, sondern haben auf Grund ihrer Vergangenheit auch schwere psychische Leiden zu tragen. Im Elephant Nature Park bekommen einige dieser Tiere ein neues zu Hause und werden von Lek, der Gründerin des Parks, und vielen Angestellten und Freiwilligen umsorgt. Direkt am ersten Tag startete die Umsorgung für uns damit die Elefanten zu füttern und später im Fluss zu baden.
Von uns lassen sich die Elefanten nicht stören |
Nach dem Mittagessen erzählte uns Lek ein wenig über ihre Arbeit und aktuelle Geschehnisse. Dazu gehört z.B. auch die aktuellen Einschüchterungsversuche der thailändischen Regierung, die nicht wollen, dass die Art, wie die Elefanten in Thailand behandelt werden, nach außen getragen werden. Denn Lek setzt sich dafür ein, genau diese Dinge den Einheimischen, aber auch den Touristen aufzuzeigen und sie somit wachzurütteln Und dabei strahlt diese kleine Frau eine Leidenschaft aus, die ich selten gesehen habe und die einen einfach mitreißt. Nachmittags gab es für uns dann noch einen Rundgang durch den Park, bei dem wir das enorme Areal und die Geschichten einiger Elefanten kennenlernen konnten.
Da bin ich auf dem Maisfeld voll im Matsch gelandet |
Für uns ging die Arbeit dann auch weiter und so machten wir uns daran Steine herzustellen, die zum Bau neuer Gebäude gebraucht werden. Das hieß für uns, Schuhe aus, Hosen hoch und ab zum Matsch stampfen.. ein Gefühl wie in Kindertagen! Der Matsch wurde dann in Formen gefüllt und wenn das Ganze getrocknet ist, hat man ein paar neue Steine.. und auch hier passte der Ausdruck der Woche wieder perfekt.. "Same same but different!" (ein Film wie ich gehört habe). Der kam immer dann zum tragen, wenn wieder klar wurde, dass in Thailand doch alles etwas anders ist oder gemacht wird, aber am Ende doch das Gleiche bei rumkommt.
Am nächsten Morgen war meine Gruppe dann dran, das Essen für die Tier zu zubereiten. Das hieß Kürbise und Wassermelonen putzen und zerkleinern. Putzen daher, weil Elefanten einen sehr empfindlihen Magen haben und viele der Früchte von den Bauern mit Pestiziden behandelt werden. Mit guter Musik und ein paar Tanzenlagen, haben wir auch hier alles aus dieser Aufabe herausgeholt.
Die Arbeit am nächsten Tag war recht einfach. Wir haben flache Steine gesammelt, mit denen wir nachmittags einen Gehweg gepflastert, bzw. verziehrt haben. Wenn also demnächst mal jemand Hilfe bei seinem Gehweg benötigt.. einfach melden, ich weiß jetzt wie das geht. Später haben wir noch etwas gemacht, was ich nur umschreiben kann, da ich nicht weiß, wie man das auf Deutsch benennen könnte. Zum Hintergrund: in Thailand werden viele Flächen brandgerodet, um später neu anbauen zu können. Lek setzt sich dafür ein, dass die Natur, genau wie ihre Tiere geschützt werden. Aus diesem Grund haben wir orangene Bänder um einige der Bäume in der Umgebung gebunden. Orange sind hier die Gewänder der Mönche und wie ich schonmal angemerkt habe, sind die Menschen hier sehr gläubig. Diese "markierten" Bäume zu zerstören, würde Unglück bringen. Daher unsere Mithilfe. Danach ging es dann zum Tubing.. mit großen Reifen ab in den Fluss und zurück bis zum Park tragen lassen. Ca. 15 Minuten dauerte diese angenehme Art des Rückweges und umgeben von thailändischer Natur war es doch ein verdammt tolles Erlebnis.. how life should be!!
Am Samstag gab es nur einen Morgenjob. Der bestand darin das Matschfeld, in dem sich die Elefanten nach dem Baden gerne suhlen, zu säubern. Das hieß das alte Wasser mit Eimern rausschöpfen um es später wieder mit Neuem zu füllen. So wird verhindert, dass sich in dem Wasser Bakterien vermehren. Und auch hier, knietief im Schlamm, überkam mich wieder ein Gefühl mich in meinen besten Kindertagen zu befinden. Nachmittags sind wir zu viert mit einem älteren Schweitzer in eines der nahegelegenen Dörfer gegangen. Er war schon zum vierten Mal da und konnte uns viel erzählen und zeigen und es war einfach toll, mal ein thailändisches Dorf fernab des Tourismus zu sehen. Alle Leute waren so freundlich, grüßten uns und lächelten uns zu. Zum Abschluss der kleinen Tour gab Andreas uns dann noch einen thailändischen Whiskey aus... Holla die Waldfee, der hatte es in sich... und dann gingen wir zurück um den letzten Abend mit einem typisch thailändischen Dinner ausklingen zu lassen. Und nach der leckeren Mahlzeit gab es zum Abschluss noch eine Massage. Die wurden in dem Park auch angeboten, ein kleine Nebenverdienst für die Frauen des Dorfes. Und so kam ich am Ende der Woche auf eine Öl-, eine Thai- und eine Fußmassage.. wenn die Thai etwas können, dann sind es Massagen!! Aber trotz der entspannenden Massagen, war ich am Ende der Woche doch ziemlich fertig. An diesem Zustand war aber nicht wirklich die Arbeit schuld, sondern Hunde. Ja, Hunde... denn die gab es im ENP zur genüge und sie waren nicht müde uns mitten in der Nacht und gerne auch mehrmals aus dem Schlaf zu bellen und jaulen. Insgesamt hat Lek inzwischen 200 Hunde, viele aus den Überschwemmungsgebieten Bangkoks. Ansich haben die ein großes Areal, etwa abseits des Parks und der Unterkünfte, aber es gibt auch genügend, die noch im Park rumlaufen. Einschließlich der drei, die ihr Areal undbedingt auf unserem Balkon haben mussten. Und sobad nachts etwas vor sich ging (und nur die Hunde wissen, was das jedes Mal war) ging ein Konzert los, was mit nichts zu vergleichen war.. da konnte mir auch Jack Johnson auf meinem iPod nur schwer helfen. Naja, am Sonntag gab es für mich dann eh keine Arbeit mehr, da ich mir am Abend davor den Zeh verletzt hatte und Angst hatte, dass Dreck in die Wunde kommt.
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