Donnerstag, 22. März 2012

Last days in Thailand

Die Woche nach dem ENP war recht unspektakulär.. am Montag waren Eloma, Marc und ich in Borsang. Das Dorf ist bekannt für seine Papierschirmfabrik. Angefangen haben wir mit einem kleinen Papierschirmchen in unserem Eisbecher, danach sind wir aber in die "Fabrik", ein Innenhof eines Gebäudes. Hier konnten wir verfolgen, wie auch große Sonnenschirme und Fächer in feinster Handarbeit hergestellt und bemalt wurden. Theoretisch waren die Arbeitsschritte einer nach dem anderen aufgebaut, so dass man die Herstellung einen Schritt nach dem anderen hätte verfolgen können.. dumm nur, wenn es zwei Deutsche und eine Amerikanerin nicht schaffen vorne anzufangen, sondern das Feld von hinten aufräumen.. das kann was werden, wenn Eloma und ich ab morgen zusammen weiterreisen. Abends trafen wir uns dann noch mit Ninon, die einen Tagesausflug hatte.
Zusammen ging es lecker essen, auf den Nightbazaar und später noch in eine Bar mit Live-Musik. Und hier konnte man das erleben, was man von Thailand so oft schon gehört hat.. alte, westliche Männer, die sich an die Thailänderinnen ranmachen. Ich habe hier zwar schon öfter alte Männer mit Thailänderinnen an ihrer Seite gesehen und muss zugeben, dass ich jedes Mal dachte "Gekauft!!" (und mit der Meinung steh ich nicht alleine da), aber es war doch schon krass zu sehen, wie sich auch die Thailänderinnen hier an die westliche Männerwelt ranschmeißen. Und Eloma wurde beim Fragen nach einer Zigarette auch direkt mit einem der männlichen Angestellten bekannt gemacht.. schon interessant das Schauspiel zu beobachten. Naja, nach ein paar Drinks hatten wir dann auch genug und mussten uns leider von Ninon verabschieden, da sie am nächsten Tag nach Bangkok aufgebrochen ist. Am nächsten Mittag mussten wir uns dann leider auch von Marc verabschieden.. und so war unsere tolle Zeit zu viert leider vorbei. 
Eloma und Ninon
Ich und Marc
Bei dem Bild versteh ich ein wenig, warum uns alle für Geschwister gehalten haben
Abends gab es für Eloma und mich dann indisches Essen, da sie aus Indien kommt. Für mich war es das erste Mal und ich liebe es!!! Donnerstag waren wir dann noch zusammen mit einer anderen Amerikanerin in einem botanischen Garten. Er lag außerhalb Chiang Mai´s und war auch nicht wirklich bekannt, aber dafür umso besser. Wir haben zu dritt eine private Führung bekommen und durften überall die reifen Früchte probieren... yammi!! Ich kannte nicht wirklich eine einzige Frucht, geschweige denn, dass ich mal eine gegessen hätte, aber die meisten von denen waren doch wirklich sehr bekömmlich. Und ja, auch ich, die ja nicht gerade für ihre Abenteuerlust hinsichtlich des Essens bekannt ist, war sehr angetan. Und generell bin ich bisher von dem ganzen Essen hier positiv überrascht, zumal es auch wahnsinnig viel Vergetarisches gibt.

Dienstag, 20. März 2012

Elephant Nature Park - Nähe Chiang Mai

Zu Anfang direkt der Hinweis, dass der folgende Abschnitt etwas länger geraten ist. So take your time and enjoy!!

Die letzte Woche war eine der beeindruckensten Wochen, die ich bisher erlebt habe!! Ich könnte Seiten füllen mit den Erlebnissen und Eindrücken. Als Freiwillige, war ich mit einigen anderen im wunderbaren Elephant Nature Park, nahe Chiang Mai. Ein Park, der sich um die Rehabilitation von alten, kranken und misshandelten Elefanten kümmert (aktuell 35). Lange wurden Elefanten in Asien als Arbeitstiere in den Bergen und Wäldern gehalten und von ihren Mahouts (quasi die "Elefantentrainer") mit Schlägen und schlimmeren Strafen zum Gehorsam erzogen. Und auch heute ist eine solche Behandlung von Elefanten leider noch immer Normalität in Asien. Viele der Tiere sind aber nicht nur körperlich geschädigt, sondern haben auf Grund ihrer Vergangenheit auch schwere psychische Leiden zu tragen. Im Elephant Nature Park bekommen einige dieser Tiere ein neues zu Hause und werden von Lek, der Gründerin des Parks, und vielen Angestellten und Freiwilligen umsorgt. Direkt am ersten Tag startete die Umsorgung für uns damit die Elefanten zu füttern und später im Fluss zu baden.


Von uns lassen sich die Elefanten nicht stören
 Um ein Bild dafür zu bekommen, was die meisten Tiere im Park durchmachen mussten, und was auch heute in Asien noch an der Tagesordnung ist, wurde uns abends ein Film gezeigt, über die "Erziehung" von Elefanten.. und die Bilder waren grauenhaft!! Babys, die von ihrer Mutter getrennt werden und für mehrere Tage in einen winizgen Käfig, kaum größer als sie selbst, gesteckt werden. Durch Mangel an Essen und Trinken werden sie schwach und abhängig von ihren Mahouts. Bei der kleinsten Auflehnung werden sie mit spitzen Haken zur Rechenschaft gezogen. Am Ende hat man ein kleines, verängstigtes Elefantenkind, dass mit blutigen Wunden übersäht ist... aber immerhin kann der Tourist jetzt auf ihm reiten! Oder aber es wird in eine der großen Städte gebracht, um dort die Touristen zu erfreuen und dem Mahout Geld zu bringen, aber welchen Stress das für einen Elefanten bedeutet, die Frage stellen sich die wenigsten. So schlimm die Bilder des Films auch waren, so wichtig war es aber auch sie zu sehen. Mir war klar, dass die Tiere hier in Asien für die Arbeit und die Touristen erzogen werden. Auf welch schrecklich Weise das aber passiert, war mir nicht bewusst und mir wurde nochmal klar wie wichtig die Arbeit ist, die hier im Park vollbracht wird und ich war noch froher ein Teil davon sein zu können. Am nächsten Morgen war meine Gruppe damit dran die Hauptfutterstelle zu säubern, sowohl von altem Futter, als auch von den Hinterlassenschaften. Dabei umgeben waren wir immer von den Elefanten.. ein unglaubliches Gefühl!!
Nach dem Mittagessen erzählte uns Lek ein wenig über ihre Arbeit und aktuelle Geschehnisse. Dazu gehört z.B. auch die aktuellen Einschüchterungsversuche der thailändischen Regierung, die nicht wollen, dass die Art, wie die Elefanten in Thailand behandelt werden, nach außen getragen werden. Denn Lek setzt sich dafür ein, genau diese Dinge den Einheimischen, aber auch den Touristen aufzuzeigen und sie somit wachzurütteln Und dabei strahlt diese kleine Frau eine Leidenschaft aus, die ich selten gesehen habe und die einen einfach mitreißt. Nachmittags gab es für uns dann noch einen Rundgang durch den Park, bei dem wir das enorme Areal und die Geschichten einiger Elefanten kennenlernen konnten.
Da bin ich auf dem Maisfeld voll im Matsch gelandet
Abends gab es dann noch eine kleine Unterrichtseinheit in thailändischer Kultur und Sprache, was auch durchaus interessant war, aber doch ein wenig spät kam, da meine Zeit in Thailand schon bald vorbei ist. Am nächsten Morgen ging es dann los im LKW mit der ganzen Gruppe um Essen für die Tiere zu besorgen... Mais. Und der wird den Elefanten nicht in Dosen vorgesetzt.. nein.. der wurde eigenhändig von uns auf dem Feld gesammelt. Gib einer Gruppe Voluntären Macheten in die Hände und so ein Maisfeld ist ratzfatz gelichtet. Durch die Hitze und die langen Sachen die wir trugen, war es eine ziemlich harte Angelegenheit, aber durch Gespräche und Witze zwischendurch, durchaus erträglich. Zurück ging es für die abenteuerlustigen wieder auf dem LKW, diesmal allerdings in luftiger Höhe oben auf dem Mais. Der westliche Sicherheitsgedanke wurde bei Seite geschoben und der Schweiß war durch die Fahrtluft schnell getrocknet. Kaum denkbar in Deutschland, dafür umso aufregender. Und nachmittags zu sehen, mit welchem Genuss die Elefanten den Mais verspeist haben, war nochmal Belohnung genug für die harte, staubige Arbeit. 

Für uns ging die Arbeit dann auch weiter und so machten wir uns daran Steine herzustellen, die zum Bau neuer Gebäude gebraucht werden. Das hieß für uns, Schuhe aus, Hosen hoch und ab zum Matsch stampfen.. ein Gefühl wie in Kindertagen! Der Matsch wurde dann in Formen gefüllt und wenn das Ganze getrocknet ist, hat man ein paar neue Steine.. und auch hier passte der Ausdruck der Woche wieder perfekt.. "Same same but different!" (ein Film wie ich gehört habe). Der kam immer dann zum tragen, wenn wieder klar wurde, dass in Thailand doch alles etwas anders ist oder gemacht wird, aber am Ende doch das Gleiche bei rumkommt.
Am nächsten Morgen war meine Gruppe dann dran, das Essen für die Tier zu zubereiten. Das hieß Kürbise und Wassermelonen putzen und zerkleinern. Putzen daher, weil Elefanten einen sehr empfindlihen Magen haben und viele der Früchte von den Bauern mit Pestiziden behandelt werden. Mit guter Musik und ein paar Tanzenlagen, haben wir auch hier alles aus dieser Aufabe herausgeholt.

Danach ging es dann in den örtlichen Kindergarten. Hier haben uns die Kleinen etwas vorgesungen und getanzt. Zuächst war es doch ein wenig wie bei einer Affenshow und ich fühlte mich dabei nicht so richtig wohl. Später aber konnten wir mit den Kindern Spielen und Bauen und das war dann doch eine Spur normaler. Und einen thailändischen Kindergarten mitten im Nirgendwo zu erleben war auf jeden Fall interessant. Am Nachmittag hat meine Gruppe bei der Arbeit des Elafantenarztes zugeschaut, was auch ziemlich interessant war. Es gibt in dem Camp Mienenopfer, deren Wunden immer wieder gesäubert und behandelt werden müssen. Und das Bild, wie einem Elefanten plötzlich mit einer Säge die Nägel geschnitten werden, ist auch nicht zu unterschätzen. Zwischendurch gab es von uns aber immer wieder Bananen zur Ablenkung.. für die Tiere nicht für den Arzt versteht sich.
Die Arbeit am nächsten Tag war recht einfach. Wir haben flache Steine gesammelt, mit denen wir nachmittags einen Gehweg gepflastert, bzw. verziehrt haben. Wenn also demnächst mal jemand Hilfe bei seinem Gehweg benötigt.. einfach melden, ich weiß jetzt wie das geht. Später haben wir noch etwas gemacht, was ich nur umschreiben kann, da ich nicht weiß, wie man das auf Deutsch benennen könnte. Zum Hintergrund: in Thailand werden viele Flächen brandgerodet, um später neu anbauen zu können. Lek setzt sich dafür ein, dass die Natur, genau wie ihre Tiere geschützt werden. Aus diesem Grund haben wir orangene Bänder um einige der Bäume in der Umgebung gebunden. Orange sind hier die Gewänder der Mönche und wie ich schonmal angemerkt habe, sind die Menschen hier sehr gläubig. Diese "markierten" Bäume zu zerstören, würde Unglück bringen. Daher unsere Mithilfe. Danach ging es dann zum Tubing.. mit großen Reifen ab in den Fluss und zurück bis zum Park tragen lassen. Ca. 15 Minuten dauerte diese angenehme Art des Rückweges und umgeben von thailändischer Natur war es doch ein verdammt tolles Erlebnis.. how life should be!!
Am Samstag gab es nur einen Morgenjob. Der bestand darin das Matschfeld, in dem sich die Elefanten nach dem Baden gerne suhlen, zu säubern. Das hieß das alte Wasser mit Eimern rausschöpfen um es später wieder mit Neuem zu füllen. So wird verhindert, dass sich in dem Wasser Bakterien vermehren. Und auch hier, knietief im Schlamm, überkam mich wieder ein Gefühl mich in meinen besten Kindertagen zu befinden. Nachmittags sind wir zu viert mit einem älteren Schweitzer in eines der nahegelegenen Dörfer gegangen. Er war schon zum vierten Mal da und konnte uns viel erzählen und zeigen und es war einfach toll, mal ein thailändisches Dorf fernab des Tourismus zu sehen. Alle Leute waren so freundlich, grüßten uns und lächelten uns zu. Zum Abschluss der kleinen Tour gab Andreas uns dann noch einen thailändischen Whiskey aus... Holla die Waldfee, der hatte es in sich... und dann gingen wir zurück um den letzten Abend mit einem typisch thailändischen Dinner ausklingen zu lassen. Und nach der leckeren Mahlzeit gab es zum Abschluss noch eine Massage. Die wurden in dem Park auch angeboten, ein kleine Nebenverdienst für die Frauen des Dorfes. Und so kam ich am Ende der Woche auf eine Öl-, eine Thai- und eine Fußmassage.. wenn die Thai etwas können, dann sind es Massagen!! Aber trotz der entspannenden Massagen, war ich am Ende der Woche doch ziemlich fertig. An diesem Zustand war aber nicht wirklich die Arbeit schuld, sondern Hunde. Ja, Hunde... denn die gab es im ENP zur genüge und sie waren nicht müde uns mitten in der Nacht und gerne auch mehrmals aus dem Schlaf zu bellen und jaulen. Insgesamt hat Lek inzwischen 200 Hunde, viele aus den Überschwemmungsgebieten Bangkoks. Ansich haben die ein großes Areal, etwa abseits des Parks und der Unterkünfte, aber es gibt auch genügend, die noch im Park rumlaufen. Einschließlich der drei, die ihr Areal undbedingt auf unserem Balkon haben mussten. Und sobad nachts etwas vor sich ging (und nur die Hunde wissen, was das jedes Mal war) ging ein Konzert los, was mit nichts zu vergleichen war.. da konnte mir auch Jack Johnson auf meinem iPod nur schwer helfen. Naja, am Sonntag gab es für mich dann eh keine Arbeit mehr, da ich mir am Abend davor den Zeh verletzt hatte und Angst hatte, dass Dreck in die Wunde kommt.
"La familia"
Ich hab den Morgen also damit verbracht die Elefanten zu füttern und einfach nur zu genießen und zu reflektieren, was ich für eine geniale Woche hatte. Es war eine Woche mit Eindrücken, die ich für immer mitnehmen werde. Beim Duschen Elefanten hören und sehen zu können und auch beim Essen immer von den Tieren umgeben zu sein ist schon was Besonderes. Hinzu kommt, dass ich mit Ninon, Marc und Eloma echt tolle Leute kennengelernt habe mit denen ich eine wahnsinnig tolle Zeit hatte und mit Eloma auch noch habe, da wir die nächsten Wochen zuammen reisen werden. So langsam komme ich auch zum  Ende, aber nicht ohne euch nochmal auf etwas aufmerksam zu machen, was mir wirklich wichtig ist. Ich hatte bisher noch keine großen Ambitionen als Tierschützerin, aber jedem, der dies liest und Zeit in Asien verbringt, kann ich nur nahe legen, sich fernzuhalten von den üblichen Touristenshows. Hier werden von Elefanten Kunststücke aufgeführt, Bilder gemalt oder Elefantenreiten angeboten. Alles soll hier den Anschein erwecken, dass die Tiere das mit Freude machen. Doch jedem sollte klar sein, dass es ganz und gar nicht der Natur eines Elefanten entspricht, Fußball für die Touristen zu spielen. Elefanten sind solch sanftmütige Tiere und die Methoden, mit denen sie zu dem gemacht werden, was die Touristen sehen, sind einfach schrecklich!! Wenn man bedenkt, dass ein Elefant normalerweise 18 Std. seines Tages mit Essen verbringt, lassen sich kaum Worte dafür finden, dass Elefanten durch Essensentzug zur Abhängigkeit und damit zum Gehorsam gezwungen werden. Jeder, der Elefanten hautnah erleben möchte, sollte auf Safari gehen oder einen Park besuchen, wie den von Lek. Die Tiere sind einfach so unglaublich und man sollte sich dafür einsetzen, dass sie entsprechend ihrer Natur leben können.

Unsere Gruppe



Sonntag, 11. März 2012

Chiang Mai

Zu Beginn eine Weisheit, die ich hier in Chiang Mai gelernt habe und die mir - meineszeichens auch gerne als "Orientierungswunder" betitelt - in die Hände spielt :
"Can´t get lost if u don´t care where u are!"
Aber auch so gehe ich in dieser Stadt nicht verloren. Chiang Mai ist nach Bangkok zwar die zweitgrößte Stadt in Thailand, aber doch vollkommen anders. Wie am ersten Tag bereits festestellt, ist es hier einfach ruhiger und viel übersichtlicher als in der Hauptstadt. Keine verwinkelten Gassen, wo man am Ende vor dem Nichts steht. Und es liegt nicht nur daran, dass ich diese Stadt wirklich mag. Auch die Leute, inkl. der Einheimischen, scheinen viel gelassener zu sein. Zwar leben hier sicherlich auch viele von den Touristen, die vor allem zum Trekking hier hin kommen, aber man drängt sich ihnen nicht um jeden Preis auf. Überall gibt es, neben den Läden für die Touris, kleine Kunstläden oder Läden mit typischer Mode der Region. Das alles verleiht der Stadt einen gewissen Charme.
Weil ich aber trotzdem auch mal raus wollte aus der Stadt und ein wenig Action brauchte, habe ich mich dann nach den unterschiedlichen Touren erkundigt. Ansich stand Whitewaterrafting ganz oben, wegen des niedrigen Wasserstandes kam es allerdings nicht in Frage. So habe ich dann aber eine Trekkingtour in eine Region 60km nördlich von Chiang Mai gebucht. Eine Tour zu finden, die nur Trekking anbietet, war gar nicht so leicht. Die meisten beinhalten auch einen Elefantenritt, Bamboorafting und vielleicht gerade eine Std. wandern. Aber ich bin fündig geworden und so ging es am nächsten morgen mit einer kleinen Gruppe los. Insgesamt waren auch hier die Deutschen wieder stark vertreten: 3 Holländer, 5 Deutsche und eine
Amerikanerin, die zur Hälfte deutsch ist. Wir hatten auch zwei nette Tourguides. Einer war ein Einheimischer, der in den Bergen wohnt. Der andere kam aus Burma und war ein echt komischer Kauz. Wir kamen an kleinen Berdörfern vorbei und uns wurde einiges zu dem Leben in den Bergen erzählt und wie die Leute die Wälder für ihr tägliches Leben nutzen. Eine sehr amüsante Demonstration bot uns der burmesische Guide. So baute und schnitzte er sich aus dem Dschungel quasi eine komplette Garderobe, inkl. Lippen aus einer Blüte und einer Brille und Trinkbecher aus Bambus.. fazinierend!! Unser Weg führte uns an einem Wasserfall vorbei, der mir zum Baden dann doch ein paar Grad zu wenig hatte. Für den Lunch, gebratenen Reis mit Gemüse, schön verpackt in Bananenblättern, war es aber durchaus ein lauschiges Plätzchen. Zeitweise kam ich bei dieser Tour durch die Berge echt an meine Grenzen, da die Höhenluft gepaart mit meiner angeschlagenen Lungenfunktion einen unerbitterlichen Kampf gegen mich führte. Am Ende aber ging ich als strahlende, wenn auch schmutzstarre, Siegerin hervor und konnte auf eine tolle Tour zurückblicken und einen schönen Tag mit netten, witzigen Leuten.
Rauf und runter - über Stock und Stein

Die kleinsten Bewohner eines Bergdorfes

Lunch am Wasserfall
Und noch etwas hab ich an diesem Tag gelernt: Karaoke ist in Thailand scheinbar sehr beliebt!! Egal wie tief man in der Pampa ist.. man läuft an dem einzigen Haus weit und breit vorbei und es hört sich an, als würde jemand gefoltert. Aber keine Angst.. so schief und schräg die Laute auch klingen (vielleicht liegt das aber auch einfach an der thailändischen Sprache), so gibt doch nur ein Thai voller Hingabe einen Song auf der Karaokemaschine zum Besten. Und hätten sie einen Song auf Englisch gehabt, ich hätte mitgemacht. Denn so schlecht mein Gesang auch ist, ich scheue mich nicht davor ihn zum Besten zu geben :-)
Das nenn ich mal ne Karaokemaschine
Den Plan, nach dieser anstrengenden Tour am nächsten Tag nichts zu machen, setzte ich auch prompt in die Tat um. Viel hätte ich eh nicht machen können, dagegen wehrte sich mein Körper mit aller Macht, in Form von tierischem Muskelkater. Abends schaffte ich es dann aber immerhin über die Sunday Walking Street zu schlendern. Das ist eine Straße, die Sonntagabend für einen Nachtmarkt geschlossen wird. Hier besorgte ich schon die ersten Mitbringsel (ich bin schon blöd, denn die werden jetzt die nächsten 4 Monate in meinem Rucksack überdauern müssen). Zwischendurch wurde noch der Rucksack für die nächste Woche gepackt.. ein weiteres, ich möchte sogar sagen das größte Highlight, meiner bisherigen Tour. Davon werde ich dann in einer Woche berichten, da ich in der Zwischenzeit kein Internet haben werde. To be continued...

Donnerstag, 8. März 2012

Von Koh Phangan nach Chiang Mai

Abschied von der Inselwelt
ALLEIN, ALLEIN.... Laura´s und meine Wege haben sich nun getrennt :-( Am Dienstagabend ging es für uns beide, nach einem letzten schönen Tag auf Koh Phangan, noch zusammen mit dem VIP-Bus zurück nach Bangkok. Ein wenig Angst hatten wir ja schon, nach unserer letzten Erfahrung. Aber man kann festhalten, dass es diesmal sogar (fast) perfekt gelaufen ist. Leider muss ich "fast" sagen, da das mit dem Einchecken ein wenig schief lief, aber am Ende sind wir ohne weitere Zwischenfälle in Bangkok angekommen und daher spare ich mir die Story - zumal sie die letzte eh nicht toppen könnte. Naja, da waren wir also.. morgens halb 6 in Bangkok.. ein Knoppers gab es leider nicht.. und einen Bus in die Stadt auch noch nicht. Also lungerten wir erstmal noch 2 Std. am Busbahnhof rum bevor wir dann zu unserem alten Hostel fuhren um unsere Rucksäcke für den Tag unterzustellen. Zum Frühstück gab es nach den ganzen Pancakes und Omlettes mal wieder eine altbewährte Nudelsuppe und dann ging es für 6,5 Baht (umgerechnet 0,16 €) mit dem Bus zur Kao San, wo Laura noch ein wenig Abschiedsshopping betreiben wollte. Mittags verabschiedete ich mich dann schwerenherzens von Laura um meinen Weg zum Flughafen anzutreten. Laura hatte mich - immer um mein Wohl besorgt - vorher nochmal abgefragt und so wurde die Strecke auch für jemanden mit meinem (fehlenden) Orientierungssinn ein Leichtes. Mein Ziel: Chiang Mai. Hier angekommen, erkannte ich sofort, dass sie wieder da war!! Die Dunstglocke!!! Ich würde nicht sagen dass sie mir gefehlt hat, schlimm fand ich es aber auch nicht wirklich. In meinem Zimmer im Guesthouse war ich dann plötzlich nach 4 Wochen ganz alleine.. komisch war das ja schon und so wurden erstmal E-Mails geschrieben und sich zum skypen verabredet. Mein Plan war ansich das Zimmer nicht mehr zu verlassen, da ich durch die letzte Nacht völlig am Ende war. Leider hatte ich aber kein Wasser mehr und so ging es dann doch nochmal raus. Und was macht frau, wenn es ihr nicht so blendend geht?! Sie läuft so lange, bis ihr etwas Käufliches in die Hände fällt. So landete ich nichtwissend auf Chiang Mai´s bekanntem Nightmarket und kam am Ende nicht nur mit einer Flasche Wasser nach Hause sondern auch noch mit einer Fußkette und einer neuen Hose. Zur Rechtfertigung: meine Reisehose hatte inzwischen ein Kuchenteller großes Loch am Hinterteil und ist im Müll gelandet. Zu Hause wurde dann noch ein wenig mit Familie und Freunden geskypt und als ich dann totmüde ins Bett fiel ging es mir auch schon besser mit dem Gefühl allein zu sein!!
Am ersten Tag erkundete ich dann ein wenig das alte Stadtzentrum, sichtete ein paar nette Restaurants und Bars und schaute mir ein paar der Tempel an. Entgegen meiner Befürchtungen (und leider auch meiner Erfahrungen) habe ich mich nicht verlaufen. Chiang Mai ist aber insgesamt auch ruhiger und übersichtlicher als Bangkok und gefällt mir daher auch ein wenig besser. Hier wird man nicht dauerhaft penetrant von der Seite angesprochen, was ich doch als sehr angenehm empfinde. Nachmittags gab es dann noch meinen liebgewonnenen Lemon-Shake in einem kleinen Restaurant und abends in ein schönes Restaurant mit italienischer und
mexikanischer Küche. Für mich gab es Fajita Quesadillas, inkl. der zwei Bösen Wörter mit "P"... Pilze und Paprika... und wenn jetzt jemand denkt, er hätte sich verlesen, so lasst euch gesagt sein: Das habt ihr nicht!!! Und zur Klarstellung: Ich habe es auch gegessen!! Ganz nach thailändischer Tradition wurde mir sobald ich den letzten Bissen genommen hatte auch schon der Teller entrissen. Das wirft auch heute wieder die Frage auf, die Laura und ich uns immer wieder gestellt haben: Gibt es einen ernstzunehmenden Tellermangel in Thailand´s Küchen???? Herausgefunden haben wir es leider bis dato nicht, die Vermutung bleibt also weiter bestehen.

Mein Soundtrack für den heutigen Tag:

Helen Reddy - I am woman
gesungen von Thailänderinnen anlässlich des heutigen Weltfrauentages.. Gänsehautfeeling!!

Dienstag, 6. März 2012

Koh Phangan

Als wir vom Strand und Dschungel auf Koh Samui genug hatten, ging es mit einer abenteuerlichen Fähre nach Koh Phangan, nördlich von Samui. Die Insel ist weniger touristisch und noch natürlicher als ihre große Schwester und soll ein paar tolle abgelegene Strände haben. Abgelegen? Ja! Abgelegen genug? Scheinbar nein! Denn wo immer wir uns am Strand oder beim Essen bewegen, klingt uns die deutsche Sprache im Ohr. Und das nicht etwa von unseren eigenen Gesprächen. Naja, wir Deutschen gelten halt als die reisefreudigste Nation.. und scheinbar haben wir auch alle die gleichen Reiseziele. Kein wunder also, dass alle immer sagen, die Deutschen bleiben unter sich... wenn man sonst um sich rum keine anderen Gesprächspartner finden kann. Und so gesellte sich am ersten Abend am Ao Thong Nai Pan Yai zu unserem Nachtisch dann auch noch ein Berliner zu uns und man tauschte sich über Reisepläne aus. Am zweiten Abend aßen wir auch zusammen und am ditten Abend gesellten sich wieder zwei Schweizer zu uns. Angst vor dem allein sein werd ich also scheinbar nicht haben müssen, wenn Laura weg ist.
Nach dem ganzen Rumhängen am Strand, wollten wir dann auch mal etwas aktiver werden und entschieden uns für Schnorcheln. So blieb uns der Strand erhalten, aber verbunden mit dem Studium der Unterwasserwelt. Bevor es losging buchten wir noch unser Busticket nach Bangkok - bei unserem Abenteuersinn, werden wir dem VIP-Bus noch eine Chance geben - hatten aber das starke Gefühl, dass wir hier schon beim Kauf der Tickets abgezockt wurden. Mit etwas grummeliger Stimmung machten wir uns dann aber mit Sack und Pack auf zum, vom Berliner empfohlenen, Ao Mae Hat, ein Strand im Nordwesten von Koh Phangan mit der vorgelagerten, unbewohnten Miniinsel Koh Ma. Diese ist nur durch eine Sandbank mit Koh Phangan verbunden und soll ein tolles Riff vorweisen können.
Auf der Sandbank zu Koh Ma
Am ersten Nachmittag/Abend genossen wir nur noch den Strand und einen traumhaften Sonnenuntergang und feierten später in unserer Hütte noch unsere private YouTube 90er-Jahre-Party... Take That, Blümchen, Tik Tak Toe... unsere Nachbarn müssen uns auch für bekloppt gehalten haben!!
Am nächsten Tag wurde dann aber die Schnorchelausrüstung ausgeliehen und ab ins Meer. Man konnte direkt von der Sandbank starten und hatte schon nach wenigen Metern das Riff unter sich. Das Riff ansich war schon toll (wenn mich auch das Great Barrier Reef mehr beeindruckt hat), aber was die Anzahl und Varietät der Fische anging, wurden meine Erfahrungen aus Australien getoppt. Es gab so viele verschiedene Fische in allen Farben, Formen und Größen. Der eine hatte mehr Farben als der Regenbogen und der andere sah aus wie die Kleinausgabe eines Schwertfisches. Es gab zwei Momente in denen ich mir richtiggehend wie ein kleiner Fisch vorkam (vor allem nachdem ich "Der Schwarm" gelesen hab): Der erste war, als um mich rum überall Fische schwommen, ich mich umdrehte und merkte, dass ich quasi mittendrin im Schwarm war. Das war schon ein irres Gefühl. Und der andere war, als ich relativ weit draußen unter mir nur alles glitzern sah und in der Tiefe plötzlich einen Schwarm mit tausenden Tieren ausmachen konnte. Ich schwomm ein wenig auf und ab, aber der Schwarm riss einfach nicht ab. Hätte ich nicht den Schnorchel im Mund gehabt, hätte ich in beiden Fällen wahrscheinlich nur demütig mit offenem Mund auf die Szene gestarrt, so irre war das!!!
Blick von Koh Ma nach Koh Phangan
Für die letzten Tage ging es dann noch nach Hat Yao. Obwohl wir mit ein paar Schritten am Strand waren, wurde am ersten Tag daraus nicht so richtig was, da es ordentlich regnete. So genossen wir unsere großzügige Unterkunft und die Hängematte auf unserem überdachten Balkon. Am Tag unserer Abfahrt zurück nach Bangkok kam dann die Sonne aber nochmal richtig raus und wir konnten noch ein paar schöne Stunden genießen.